Alle Beiträge von Thomas Rietig

Caspar David und der Dauermischwald


Unromantisches Plädoyer für nachhaltige und zugleich wirtschaftliche Forstwirtschaft

Caspar David Friedrich: Wanderer über dem Nebelmeer (1818). © Gemeinfrei

Berlin, 14. Oktober (ssl) Mit einem engagierten Plädoyer für eine grundlegende Reform der Forst- und Holzwirtschaft hat der Forstwissenschaftler Wilhelm Bode die Diskussion um die Zukunft der Wälder auf der Erde bereichert. Er setzt sich in „Waldendzeit“, erschienen in der Nature-Writing-Reihe „European Essays on Nature and Landscape“ des KJM-Verlages dafür ein, Forstflächen mit Dauermischwäldern zu bewirtschaften.

Damit stellt Bode sich allerdings dem seit 150 bis 200 Jahren aus Deutschland weltweit exportierten und praktizierten Modell des Altersklassenwaldes, also der Fichten- oder Kiefern-„Plantage“, ebenso entgegen wie der romantisierenden Idee „Zurück zum Naturwald“ verschiedener Natur- und Waldschützer. Diese tut er als unnütz und wenig nachhaltig ab, denn der Wald müsse genutzt werden, nicht als Brennstoff, sondern um Holz zur Ablösung der  CO2-intensiven Zement- und Betonbaustoffe bereitzustellen. 

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Vom 13. bis zum 21. Jahrhundert


Meine Lektüre im zweiten Drittel 2024 – Folge 15 des Lesetagebuchs


Berlin, September 2024 (ssl) Meine erste Graphic Novel berichtet von einer deutschen Familie in der Nazizeit. Überhaupt kommt reichlich NS-Geschichte, fiktiv und dokumentarisch, in dieser Leseliste des zweiten Drittels 2024 vor. Aber auch die Reiseberichte von Marco Polo, Analysen von Zeichnungen der Stadt Rom aus der Renaissance und, wie eigentlich immer, wahre Abenteuergeschichten aus der Kolonialzeit, in denen sich, je jünger sie sind, zunehmende Distanz der Autoren zu ihrem Thema findet.

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Um die Welt gereist und in zu engen Mauern gelebt

Meine Lektüre in den ersten vier Monaten 2024 – Folge 14 des Lesetagebuchs

Berlin, Juni 2024 (ssl) Ein Bestseller und zwei uralte Bücher sind die Highlights der Lektüre des ersten Drittels dieses Jahres. Am meisten beeindruckt hat mich neben „Unsereins“ von Inger-Maria Mahlke der mehr als 200 Jahre alte Reisebericht von Georg Forster „Reise um die Welt“, der viele der heute diskutierten ethischen Probleme des „Westens“ bereits andiskutiert, und zwar aus einer Perspektive, die von der deutschen Geschichtsschreibung lange Zeit bewusst ignoriert wurde.

Dieses Faksimile einer Einladung an Kant mit handschriftlichen Notizen des Philosophen ist Bestandteil des hier besprochenen Buchs „Der alte Kant“.

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Kannibalistische Paradiese

Neu gelesen: Georg Forsters „Reise um die Welt“ – Aufgeklärt durch Pazifik und Atlantik

©Suhrkamp/Insel Verlag

Berlin, 4. Mail (ssl) „Menschenliebe und die politischen Systeme von Europa harmonieren nicht miteinander.“ Das ist eine der Erkenntnisse des Buches, das ich gerade gelesen habe. Auch wenn knapp ein Vierteljahrtausend zwischen der Niederschrift und meiner Lektüre liegt, hat es mich in den vergangenen Wochen sehr in seinen Bann gezogen: „Eine Reise um die Welt“ von Georg Forster aus den Jahren 1778-1780. Der Autor, vor 270 Jahren geboren, ist ein wenig unterbewertet in einer Zeit, in der Aufklärung und reine wie praktische Vernunft bei vielen auf dem Prüfstand stehen.

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Der Wald muss klimafest werden

Essay über die Versuche, eine deutsche Ikone zu retten

Buchdeckel. © KJM Verlag 2024

Berlin, 1. April (ssl) Immer wieder machen Ersatzmaßnahmen für gerodete Wälder in Deutschland Schlagzeilen, zuletzt etwa als Ausgleich für die Bäume in Brandenburg, die der Tesla-Gigafactory zum Opfer fielen. Der Autor von „Neuwald“, Uwe Rada, wohnt in der Nähe einer solchen Ausgleichsmaßnahme und kann gewissermaßen hautnah Erfolge und Misserfolge solcher Maßnahmen beobachten. Er nahm das zum Anlass, diesen Essay zu schreiben, in dem er sich mit Versuchen auseinandersetzt, neue Wälder zu schaffen und alte, die nur allzu häufig als monotone, wenig wetterfeste Plantagen den Unbilden des Klimawandels ausgesetzt sind, nachhaltig umzugestalten.

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E-Rezept: Immer noch rosarote Zeiten

Selbstversuch am Handy, in der Praxis und der Apotheke

Die Digitalisierung macht in Deutschland ja immer mehr Fortschritte, hört man. Selbst im Gesundheitswesen. Da will ich natürlich nichts verpassen und schreite zum Selbstversuch mit dem E-Rezept. Da ist noch reichlich Luft nach oben, kann ich nur sagen. Ein Bericht übers (vorläufige?) Scheitern.

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Von der Straße der Ölsardinen zur Via Triumphalis

Meine Lektüre im zweiten Halbjahr 2023 – Folge 13 des Lesetagebuchs

© Deutscher Taschenbuch Verlag

Berlin, 22. Dezember 2023 (ssl) Rechtzeitig bevor sich neue Bücher zum Lesen aufdrängen, will ich die Lektüre des zweiten Halbjahres abarbeiten. Es beginnt schön leicht zum Einlesen mit Axel Hackes Eichelhecht, schraubt sich über Bestseller-Romane zu Münklers sehr lesenswertem und nachdenklich machenden Monumentalwerk über den Dreißigjährigen Krieg hinauf und endet mit einem Roman, der zur Zeit der Olympischen Spiele 1936 in Deutschland spielt.

Liebe Verlage, die das lesen: Wenn Sie hier auch erscheinen wollen – nur zu. Senden Sie mir Ihr Programm: thomas.rietig@rsv-presse.de Ich bestelle garantiert nur Rezensionsexemplare, von denen ich mir Lesegenuss verspreche. Jedes Buch bekommt eine eigene Besprechung von ca. 3.000 bis 5.000 Zeichen plus Buchdeckelbild und eine Kurzrezension in der vierteljährlichen Buchliste. Zur Systematik (oder besser gesagt: Anarchie) der Buchauswahl finden Sie etwas am Ende des Posts.

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Die Faszination des Himmels hat ihre Unschuld verloren

In „Unterm Himmel“ erklärt Laura Kranich die „Landschaft“ über uns und den Zusammenhang mit dem Klimawandel

Nordlicht über Canola-Feldern bei Kiel, 20. März 2023. ©Laura Kranich

Berlin (ssl) Im neuesten Band der „European Essays on Nature and Landscape“ des KJM-Verlages lässt die Autorin Laura Kranich ihre Leser mal nicht nach unten oder bis zum nächsten Wald oder zum Horizont schauen. Vielmehr richtet die Meteorologin und Klimaforscherin den Blick nach oben.

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9000 Jahre in sechs Monaten

Meine Lektüre im ersten Halbjahr 2023 – Folge 12 des Corona-Lesetagebuchs

Berlin, 20. Juli 2023 (ssl) Wieder sind zehn Bücher über meinen Tisch gegangen, obwohl Corona vorbei ist. Die Inhalte reichen von echten Klassikern wie Alexander von Humboldts Tagebüchern über Sachbücher, die sich mit Ausgrabungen 9.000 Jahre alter Frauen- und Kinderleichen beschäftigen, uns aber viel über das menschliche Zusammenleben in der Jetztzeit lehren, bis zu spannenden Spionagethrillern. Das erste hier besprochene Buch ist ein meiner Ansicht nach unterschätzter Klassiker der Linguistik, der ebenfalls zahlreiche Aha-Effekte im Lesenden hervorruft: Victor Klemperers „LTI – lingua tertii imperii“ über die Sprache des Dritten Reiches.

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Von Beckmann zum Maulwurfskrebs

Dritter Band der „European Essays“-Reihe erschienen: „Strand“

Buchdeckel © KJM Verlag Hamburg.

Berlin, 13. Mai 2023 (ssl) „Strand“ von Hella Kemper und Karsten Reise liegt nun als dritter Band der „European Essays on Nature and Landscape“ des KJM Verlags vor. Die Schnittstelle zwischen Land und See beschreiben die Autoren teils wissenschaftlich, teils feuilletonistisch. Kein Wunder: Reise ist Meeresbiologe, Kemper Feuilletonjournalistin. So bringt sie uns die Strandbilder von Max Beckmann und Caspar David Friedrich nahe, während Reise uns (unter anderem) aufklärt, was der Maulwurfskrebs mit seinen zwei Federn tut.

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Hundert Bücher in der Pandemie

Meine Lektüre im ersten Quartal 2023 – Von Joseph Conrad über Frisch/Bachmann zu Manesse

Berlin, 31. März 2023 (ssl) Es sind tatsächlich hundert Bücher in den plusminus drei Jahren der Pandemie geworden, die ich gelesen und kurz oder lang besprochen habe. Genauer: Hunderteins. Wenn sich auch die zu Beginn dieser Aufzeichnungen erwähnte Lektüregrund „Kulturmangel während des Lockdowns“ schon lange erledigt hat, ist daraus doch eine neue nachhaltige Freizeitbeschäftigung entstanden. Sie besteht aus mehr als nur „Lesen“. Zunehmend wurde mir bewusst, dass ich nicht mehr einfach nur zum Zeitvertreib lesen und mich bestenfalls in die Welt der Handelnden oder des beschriebenen Sachgebiets hineindenken wollte. Vielmehr habe ich mir mit der selbst gegebenen Archivierungsstruktur ein bisschen Disziplin verordnet, nämlich: das Was, Wie und Warum jedes Buches zu erkennen und im Kopf mitteilungsfähig aufzuarbeiten. Am Ende hat man so tatsächlich mehr von der Lektüre. Deshalb lese ich nicht nur weiter, sondern schreibe die gewonnenen Erkenntnisse auch weiter in diesem Blog auf.

Liebe Verlage, die das lesen: Wenn Sie hier auch erscheinen wollen – nur zu. Senden Sie mir Ihr Programm: thomas.rietig@rsv-presse.de Ich bestelle garantiert nur Rezensionsexemplare, von denen ich mir Lesegenuss verspreche. Jedes Buch bekommt eine eigene Besprechung von ca. 3.000 bis 5.000 Zeichen plus Buchdeckelbild und eine Kurzrezension in der vierteljährlichen Buchliste. Zur Systematik (oder besser gesagt: Anarchie) der Buchauswahl finden Sie etwas am Ende des Posts.

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Im Wald und auf der Heide

Vielversprechende Nature Writing-Reihe des KJM-Buchverlags

Positiv ist schon der erste Eindruck der beiden Bände von „European Essays on Nature and Lands­cape“, mit der der KJM-Buchverlag in Hamburg das Genre des Nature Writing bedient. Die literarische Form des Essays, heute zumindest in gedruckter Form außerhalb von Wo­chenzeitschriften nicht besonders präsent, und die wertige Aufmachung passen zum Ziel des Ver­lags, das „Wo wir leben“ auf individuelle und zeitgerechte Weise zu beschreiben. „Die Autorinnen und Autoren haben freies Spiel, ihr persönlicher Zugang zur jeweiligen Landschaft bestimmt und führt den Text“, heißt es im Waschzettel. Außerdem legt der Verlag Wert darauf, dass alle verwendeten Materialien so nachhaltig und gesundheitsverträglich wie möglich ausgewählt wurden. Wir haben es nicht nachgeprüft, aber wenn es stimmt, beweist es, dass sich auch rücksichtsvoll bibliophiles Druckwerk schaffen lässt.

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Klimawandel und Familie

Roman „Taupunkt“ über Bedrohungen des Lebens und Auswege

Die Handlung des Romans „Taupunkt“ beginnt nicht harmlos irgendwo im Mittleren Westen und entwickelt sich dann zu einer mehr oder weniger ausgedehnten Katastrophe. Der Autor Thore D. Hansen geht gleich in medias res. Er fängt damit an, wie Bauer Robert Beyer, ein Klimaleugner, den Frust über den von der zunehmende Dürre verursachten Niedergang seines Hofes im Alkohol ertränkt, statt sich Gedanken darüber zu machen, wie sich die Landwirtschaft den erschwerten Bedingungen anpassen lässt.

©Europa Verlag, München 2022
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Sagenhafte und reale Abenteuer

Meine Lektüre im vierten Quartal 2022 – Von Rilke über Grimm bis Lalami

Berlin, 31. Dezember 2022 (ssl) Ob Rache oder Imperialismus: Reisen aus Rache oder zu imperialistischen Zwecken bergen stets ein hohes Risiko des Scheiterns. Das zeigen die Berichte schicksalhafter Unternehmungen, die einen wesentlichen Anteil an meiner Lektüre im vierten Quartal 2022 ausmachten. Tragisch endete der Rachefeldzug der Nibelungen ins Land der Hunnen, tragisch auch so manche Eroberung in der Neuen Welt – nach vielen Jahren erfolgreich dagegen aber die wissenschaftliche Expedition zur Vermessung der Erde ins heutige Ecuador. Daneben standen Klassiker wie der einzige Roman Rainer Maria Rilkes oder die Kurzgeschichten voll englischen Humors von Saki in einer bibliophilen Ausgabe.

©Kremayr und Scheriau GmbH & Co.KG 2022
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Forschergeist und Gruppendynamik

Nicholas Cranes „Breitengrad“ beschreibt eine chaotische Forschungsreise in den Anden

Berlin, 02. November (ssl) Vor fast 300 Jahren, im Mai 1735, brach eine französisch-spanische Forschergruppe aus dem damals bedeutenden französischen Atlantikhafen Rochefort auf, um in den Anden am Äquator der Frage nachzugehen, ob die Erde eine an den Polen abgeflachte oder eine am Äquator „zusammengedrückte“ Kugel ist. Dazu war es nötig, die Länge eines Breitengrades am Äquator mit der Länge möglichst weit im Norden oder Süden zu vergleichen. Es dauerte rund zehn Jahre, bis sie die Frage beantworten konnten, und das nur unter großen Opfern und Entbehrungen. Der Ablauf dieser Reise ist Thema des Buches „Breitengrad“ des britischen Geografen und Autors Nicholas Crane.

© Midas Verlag Zürich
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Der Mann, der Europa vernetzte

Gerhard Rekels Biographie über „Monsieur Orient-Express“ Georges Nagelmackers

© Verlag Kremayr & Scherian 2022

Berlin, 15. Oktober (ssl) Es gehört schon Mut dazu, noch ein Buch über den Orient-Express zu veröffentlichen. Die Literatur über das transeuropäische Netz von Luxuszügen und das zugehörige Verkehrsunternehmen „Compagnie Internationale de Wagons-Lits“ (CIWL) füllt bereits einige Regalmeter, weshalb viel Neues über die Welt der reichen und schönen Touristinnen und Touristen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts nicht mehr zu recherchieren ist. Im Gegenteil, es ist bereits einiges hinzugedichtet worden, wenn wir nur an Agatha Christie oder Ian Fleming denken.

Gerhard J. Rekel hat als Sujet seines Buchs „Monsieur Orient-Express“ die noch nicht ganz so „ausliterarisierte“ Biographie Georges Nagelmackers‘ gewählt, der vor 150 Jahren, am 1. Oktober 1872, die „Compagnie Internationale de Wagons-Lits“ gründete. Damit wollte er sein Projekt realisieren, internationale Fernzüge ohne Rücksicht auf Grenzen von Nationalstaaten durch Europa fahren zu lassen.

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Viel Abenteuer und ein Klassiker aus Weimar

Meine Lektüre im dritten Quartal 2022 – Thomas Mann, Michael Palin, Hans Leister und andere

Berlin, 30. September 2022 (ssl) Dreizehn Bücher waren die Summe meiner Leseerfahrung im dritten Quartal. Die hohe Zahl erklärt sich daraus, dass es etliche Geschenke gab, aber auch daraus, dass Corona-umständehalber mehr Zeit zum Lesen da war. Das Spektrum reichte vom spannenden Thriller, der aus der Gegenwart in die Zukunft führt, über Eisenbahnbücher aller Art, einen Thomas-Mann-Klassiker zwischen historischen Deckeln bis hin zu den für mich unentbehrlichen Schilderungen echter oder fiktiver Abenteuer bei der Weltentdeckung. Auch ein Buch aus der NS-Zeit ist dabei. Und schon wieder ist einer der Autoren, Michael Palin, ein ehemaliger Präsident der Royal Geographic Society und in Personalunion Mitglied der Monty-Python-Truppe. Ein anderer war Francis Younghusband, #56, siehe hier.

Zur Systematik, oder besser gesagt: Anarchie, der Buchauswahl finden Sie etwas ganz am Ende der Aufstellung.

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Unter der Apokalypse hindurch

Leisters neuer Roman „Das U-Boot“ spielt wieder mit dem Tunnelmotiv

Berlin, 07. Juli (ssl) Als Hans Leister mir sein neuestes Buch „Das U-Boot“ zur Rezension anbot, zögerte ich vor der Zusage kurz. Das Buch eines langjährigen Bekannten und Kollegen besprechen? „Was“, dachte ich, „wenn du es am liebsten verreißen würdest?“ Ich hatte sein erstes Buch nicht gelesen, deshalb wusste ich nicht, was mit dem „Thriller“ auf mich zukam, einem Genre, dem ich weniger zuneige. Dann dachte ich: Das muss die Bekanntschaft aushalten. Nach der Lektüre kann ich sagen: Es wird nicht zum Bruch kommen.

Der Autor hat Glück gehabt, dass Lothar-Günther Buchheim seinen epochalen Bestseller über ein Unterseeboot im Zweiten Weltkrieg nur „Das Boot“ genannt hat, sodass Leister etwas präziser werden konnte. Bei allem Wohlwollen lasse ich mal offen, ob „Das U-Boot“ die Berühmtheit von „Das Boot“ erreichen wird. Vielleicht sollte Leister Herbert Grönemeyer oder Jürgen Prochnow ein Exemplar schicken.

Buchdeckel. © Benevento Verlag 2022
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Bundeswehr entwickelt wieder Konzept für Lazarettzüge

Verteidigungsministerium: Für Zeiten unsicheren Luftraums, etwa Krieg im Baltikum

Berlin, 5. Juli (ssl) Die Bundeswehr entwickelt ein Konzept für den schienengebundenen Transport von Patienten in größerer Zahl. „Die Fähigkeit, eine große Anzahl Patienten medizinisch betreut zu verlegen, kann sowohl bei Landes- und Bündnisverteidigung, als auch bei infektiologischen sowie traumatologischen Großschadensereignissen notwendig werden“, erklärt das Verteidigungsministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag, die am Montag (4. Juli) vom Parlamentspressedienst veröffentlicht wurde. Details stehen offenbar noch nicht fest, gleichwohl geht die Bundeswehr von Voraussetzungen für den Einsatz aus, die ungewöhnlich detailliert angegeben werden.

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Bücherkorb 2022-2: Zeitgenossen Hemingway und Amundsen

Meine Lektüre im zweiten Quartal 2022 – Viel über die „lost generation“ und „lost“ Polarforscher

© Simon & Schuster

Berlin, 26. Juni 2022 (ssl) Die Leseerfahrungen der vergangenen drei Monate umfassen Sachbücher zu historischen und aktuellen Themen, etwa Verschwörungstheorien, aber auch Romane aus Gegenwart und Vergangenheit. Dabei stellten sich sowohl erwartete als auch überraschende Erkenntnisfortschritte ein. Es sind etwas mehr geworden als in der vorherigen Folge, weil sich immer mehr Bücher aufgefordert und unaufgefordert in meinem Briefkasten bzw. den Gabentischen sammeln und zugleich die anderen Aktivitäten, wohl wegen der Nachwehen der Pandemie, noch nicht wieder volle Fahrt aufgenommen haben. Allerdings habe ich eine Fernreise mit dem Neun-Euro-Ticket unternommen , die reichlich Gelegenheit zum Lesen bot.

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Meist ist die Neun-Euro-Welt in Ordnung

Bericht von einer Dorftour statt der üblichen Städtetour mit dem Billigticket

Berlin, 15. Juni (ssl) Chaos im Nahverkehr wegen des Neun-Euro-Tickets? Nicht, wenn man sich nicht gerade Ferienwochenenden oder ohnehin überlaufene Touristen-Hotspots als Zeit und Ziel aussucht. Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und würde es zumindest allen weiter empfehlen, die vorurteilsfrei in Busse oder Bahnen des Nahverkehrs steigen und viel Zeit haben. Es ging von Berlin in ein Dorf im 350 Kilometer südlich gelegenen Fichtelgebirge. Mit dem Auto vier Stunden. Mit der Bahn mehr als doppelt so lange. Aber dabei gibt es noch viel zu erleben. Ein Reisebericht.

Bereit für die Sachsen-Franken-Magistrale. Regionalexpress nach Hof im Bahnhof Zwickau. © Foto: Thomas Rietig
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Premium-Hochleistungsnetz statt Verspätungen und Zugausfällen

Bahn-Vorstandschef Lutz will Kernstrecken in groß angelegter Generalsanierung nachhaltig verbessern

Berlin, 30. Mai (ssl) Genau einen Monat nach dem Ausscheiden seines Infrastrukturvorstands Ronald Pofalla, hat Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz den maroden Zustand des Schienennetzes als Hauptursache von Verspätungen und Zugausfällen ausgemacht und eine umfassende „Generalsanierung“ der meistfrequentierten Strecken angekündigt. Bis Ende des Jahrzehnts wolle die DB AG zusammen mit den anderen Unternehmen der Branche und dem Eigentümer Bundesregierung ein „Hochleistungsnetz mit Premium-Standard“ schaffen, kündigte Lutz am Montag (30. Mai) in Berlin an.

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Mehr als irres Geschwurbel

Ronald H. Fritze: Jahrhunderte voller Hoffnung, Angst und Schrecken durch Verschwörungen

Berlin, 09. Mai (ssl) Vor gut 2700 Jahren wurde Samaria, die Hauptstadt des antiken Nordreichs Israels, von den Assyrern erobert. Samaria liegt im heutigen Westjordanland, nicht weit von Nablus. Bei der Eroberung kamen viele Menschen ums Leben, viele wurden unterworfen, einigen gelang die Flucht. Dieses Ereignis und die letztgenannte Gruppe sind der Ausgangspunkt einer der langlebigsten Verschwörungstheorien, nämlich die der Zehn Verlorenen Stämme Israels. Die Geflüchteten oder Vertriebenen leben und vermehren sich angeblich irgendwo auf der Erde weiterhin, beobachten das Weltgeschehen und warten auf eine Gelegenheit, sich für das ihnen Angetane zu rächen, und sei es über das Mittel der Weltherrschaft. Allein: bis heute hat es nicht geklappt. Oder doch? 

Buchdeckel. © Foto: Midas AG
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Keiler Putin heißt jetzt Eberhofer

Umtaufe aus aktuellem Anlass im Wildpark am Waldhaus Mehlmeisel (aktualisiert nach TV-Sendung)

Mehlmeisel, 22. April (ssl) Die Ära Putin ist im Fichtelgebirge seit Dienstag zu Ende. Unter starker Anteilnahme der Öffentlichkeit taufte Kabarettist und Musiker Hannes Ringlstetter einen kapitalen Keiler im Wildpark am Waldhaus Mehlmeisel um, der zuvor wegen seines russischen Stammbaums den Namen des Machthabers in Moskau getragen hatte. Nun heißt er „Eberhofer“ nach einem Krimihelden aus Niederbayern. Die Umtaufe verlief zwar sehr unterhaltsam, aber nicht ganz nach Plan, da der Täufling sich trotz reichlichen Nahrungsangebots dem Zeremoniell versagte.

Eberhofer, umgetaufter Putin, auf der Flucht vor Maggi und der Öffentlichkeit. © Foto: Rietig
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Ischinger appelliert an russische Diplomaten

„Wann wird der erste Botschafter zurücktreten?“

Berlin, 17. April (ssl) Der deutsche Diplomat Wolfgang Ischinger hat die Botschafter aus Russland zum Widerstand gegen den Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgefordert. Der langjährige Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz (2008-2022) appellierte am Ostersamstag via Twitter an die „persönliche und menschliche Würde“ seiner „langjährigen Kollegen (und Freunde) im russischen Außenministerium“ mit der Frage: „Wann wird der erste russische Botschafter oder Vize-Außenminister zurücktreten?“, und rief damit teils heftige Reaktionen in dem Nachrichtendienst hervor.

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Für einen Tag das Meer sehen

Maria Kapellers „Lovely Planet“: Grundlagen für ethisch reflektiertes Reisen

Berlin, 15. April (ssl) Wie der Zufall so spielt, lag zeitgleich mit der Lektüre von „Lovely Planet“ ein Prospekt eines großen deutschen Bekleidungshauses im Briefkasten. Bei dem Buch der österreichischen Reisejournalistin Maria Kapeller mit dem Untertitel „Mit dem Herzen reisen und die Welt bewahren“ geht es darum, den nach ihrer Ansicht dem Menschen immanenten Drang zur Mobilität so weit zu zähmen und in den Dienst des verantwortungsvollen Lebens zu stellen, dass das schlechte Gewissen Ruhe gibt. In dem Prospekt geht es darum, Klamotten zu verkaufen. Beide Publikationen beschäftigen sich zugleich mit der Klimakrise: der Prospekt, weil das Unternehmen das einschlägige Zertifikat für die Compliance braucht; das Buch, weil die Autorin das Reisen kritisch-konstruktiv reflektiert.

Foto © Verlag Kremayr und Scheriau
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Alles „bio“ – oder was?

Timo Küntzles Buch „Landverstand“ kämpft gegen Wissenschaftsfeindlichkeit

Berlin, 09. April (ssl) Die Agentur, die „Landverstand“ von Timo Küntzle promotet, nennt es ein „Streitbuch“, und das ist es auch. Es streitet für eine sachlichere Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken, den Irrwegen und Notwendigkeiten einer modernen Landwirtschaft, deren Aufgabe es ist, bald zehn Milliarden Menschen das tägliche Brot zu sichern. Mit ausführlichem Zahlenmaterial, mit Studien und Quellen kämpft der Autor heldenhaft und zu Recht gegen Verallgemeinerungen und Herabwürdigungen industrieller und wissenschaftlicher Leistungen. Er gleitet dabei aber hin und wieder in Pauschalurteile über die Bio-Befürworter ab, obwohl er selbst Journalist ist, aber auch Agrarwissenschaftler.

© Verlag Kremayr und Scheriau
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Am Rande des Krieges halten Oldtimer die Wacht

Berlin, 6. April (ssl)Der Blick in eines der allgemein zugänglichen Luftverkehrs-Trackingsysteme zeigt zurzeit ein großes schwarzes Loch in Osteuropa. Der Luftraum über der Ukraine scheint leer, weil dort kriegsbedingt kein ziviler Luftverkehr mehr stattfindet. Zwei Flieger an den Rändern des schwarzen Lochs ermöglichen einen Blick in fast sieben Jahrzehnte Luftfahrtgeschichte.

Flugverkehr am Monitor des Flightradar während des Ukraine-Kriegs über Flightradar. Markiert ist das Nato-Aufklärungsflugzeug, die Boeing E-3A Sentry. © Thomas Rietig
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Vom „Simpl“ bis zu den Ochsen von Laon

Meine Lektüre bis Ende März 2022 – Viel Frankreich, einmal Zwischenkriegszeit, einmal internationale Krisen

Berlin, 29. März 2022 (ssl) Aus pandemischen Leseerfahrungen werden jetzt auch noch krisenhafte Leseerfahrungen. Die Liste der gelesenen ebenso wie der zu lesenden Bücher wird immer länger, und das schöne Wetter im März hat die Lesezeit etwas verkürzt. Ein kurzer Paris-Aufenthalt beeinflusste die Liste ebenfalls massiv, nachdem schon vorher ein aktueller Bestseller mit Frankreich-Bezug vor mir lag. Hier also nun die Lektüren Nummer 56 bis 60.

Der Autor vor dem berühmten Bücherladen. © Arrow Books

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Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt

Der europäische Traum muss verteidigt werden

Genauso wie es den amerikanischen Traum gibt, der in der Verfassung der Vereinigten Staaten mit dem Begriff „Streben nach Glückseligkeit“ beschrieben wird, lebt auch Europa einen Traum, den Traum von Einigkeit und Recht und Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, vor allem von Frieden für diesen geschundenen Kontinent.

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Pandemie 2022-1: Naturerfahrungen durch die Jahrhunderte

Meine Lektüre im ersten Quartal 2022 – Von Younghusband über Zweig zu Schrott

Berlin, 17. Februar 2022 (ssl) Nun gehen meine gesammelten pandemischen Leseerfahrungen schon ins dritte Jahr. Es ist eher Zufall, dass sie diesmal mit Büchern über individuelle Methoden und Erfahrungen beginnen, wie sich der/die Einzelne durch Naturerfahrung, ob extrem oder alltäglich, möglicherweise höhere, auf jeden Fall aber optimistische Lebensperspektiven aneignen kann, aber in anhaltenden Corona-Zwängen kann das ja nicht schaden. Bemerkenswert ist dabei, dass das Erscheinungsdatum der beiden ersten Bücher knapp 90 Jahre auseinander liegt.

Mohn. Zu dem Buch „Wo die wilden Pflanzen wohnen“ (#54)

(Zur Systematik, oder besser gesagt: Anarchie, der Buchauswahl finden Sie etwas am Ende des Posts.)

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Der Hopfen ist ein Rechtswinder

Ewald Webers Pflanzenbuch: Wo die wilden Pflanzen wohnen

Berlin, 03. Februar (ssl) Wussten Sie, dass es Rechtswinder und Linkswinder gibt? Im Gegensatz zu den HänderInnen beim Menschen sind bei den Schlingpflanzen die Rechtswinder die Ausnahme, also jene, die sich – wie der Hopfen – im Uhrzeigersinn um ihre Stütze herum hochwinden. Dies und andere botanische Details wild wachsender heimischer Pflanzen lernt, wer „Wo die wilden Pflanzen wachsen“ des Potsdamer Biologen Ewald Weber liest. In dem mit anschaulichen bunten Aquarellen und Schwarzweiß-Zeichnungen von Rita Mühlbauer ausgestatteten Buch nimmt er sich kleine und große, unscheinbare und geradezu gewaltige Pflanzen vor und erklärt, wo ihr Platz im Gefüge der Biosphäre ist beziehungsweise wo der Mensch in seinem Bemühen, die Welt zu kultivieren, ihnen einen Platz gelassen hat.

Herbstzeitlose. © alle Fotos: Thomas Rietig
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Schnell ist beim ICE wieder wichtig

Deutsche Bahn bestellt 43 weitere ICE 3neo – Spitzengeschwindigkeit 320 km/h

ICE 3neo Baureihe 408 (Velaro) des Herstellers Siemens Mobility auf Versuchsfahrt / Sonderfahrt durch das EVU RailAdventure GmbH auf dem Netz der DB. Die ICE 3 Baureihe 408 wird im Laufe des Jahres 2022 Bestandteil der ICE-Flotte des DB Fernverkehr.

© Foto: Deutsche Bahn AG /Volker Emersleben

Berlin, 01. Februar (ssl) Die Deutsche Bahn macht wieder Tempo. Vorstandschef Richard Lutz und Siemens-CEO Roland Busch gaben am Dienstag in Berlin die Bestellung von 40 Hochgeschwindigkeitszügen des Typs ICE 3neo mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro bekannt. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der bestellten Züge auf 73. Vor dem ersten Exemplar dieser 320 km/h schnellen Variante des Siemens-Erfolgszuges Velaro standen bei der Präsentation im DB-Werk Berlin-Rummelsburg Busch, Lutz und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).

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Warum Merz gut für die Union sein kann

Eine Einschätzung von außen (Datum im Vorspann präzisiert)

Berlin, 14. Januar (ssl) Die Christlich-Demokratische Union oder „CDU Deutschlands“, wie sie sich selbst gerne nennt, hat noch die Chance, zur wirklichen Volkspartei zurückzufinden. Die Chancen dafür waren selten so gut wie jetzt. Der von der Basis designierte Vorsitzende Friedrich Merz, der am 22. Januar offiziell in sein Amt gewählt wird, muss nur zu seinen jüngsten Worten stehen. Ein Blick von außen auf die Partei.

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Pandemie 2021-4: Von Asterix über Watteau bis zu Herrn Buffey

Meine Lektüre im vierten Quartal 2021

Berlin, 02. Januar 2022 (ssl) Es sollte eigentlich gar kein fünfter Teil meiner gesammelten pandemischen Leseerfahrungen mehr erscheinen, denn ich hatte gehofft, dass ich das Wort „pandemisch“ aus dem Leadsatz streichen könnte. Nun habe ich zwar die dritte Impfung hinter mir, hatte vor kurzem sogar eine Begegnung der dritten Art: Meine Corona-Warn-App zeigte Rot. Ein anschließender Test mit negativem Ausgang und das Ausbleiben der Symptome beruhigten mich aber wieder.

Allein: Das Gefühl des coronafreien Aufbruchs, das ich nach der zweiten Impfung hatte und mich freudig in den Frühling genießen ließ, stellte sich jetzt nicht wieder ein. Weniger, weil das Wetter sich auf Novembergrau beschränkte, sondern hauptsächlich, weil die anhaltende Pandemiesituation so aussichtslos scheint angesichts -zigtausender neuer Infektionen täglich und der Ratlosigkeit aller Entscheiderinnen und Entscheider. Selbst eine Impfpflicht, für die ich nachdrücklich stimmen würde,  wenn mich jemand fragte, trägt ja nur wenig zur Linderung der aktuellen Lage bei. Kurz und gut: Nach zwei, drei Museumsbesuchen, einer Weihnachtsfeier in Restaurant und Kneipe ist wieder der Rückzug in den Lesesessel angesagt, unterbrochen von mehrmaligen Fahrradtouren pro Woche, und deshalb wird die Leseliste fortgeführt.

 

 

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Nicht nur Eulen nach Athen

In „Mondnacht – Fünf vor Zwölf“ trifft Klimaschutz auf Poesie

Berlin, 6. Oktober (ssl) Ein Buch, das lediglich politische Artikel über die Anforderungen des Klimaschutzes enthält, würde ich mir nicht kaufen, nicht einmal leihen, auch wenn in ihm verschiedene Standpunkte zusammengeführt werden, wie die Pariser Ziele zur Begrenzung der Erderwärmung zu erreichen sind. Ich brauche es nicht mehr: Es hieße Eulen in Athen zu züchten. Das Buch „Mondnacht – Fünf vor Zwölf“ habe ich trotzdem gelesen, weil es solche Artikel mit klassischen Gedichten von Andreas Gryphius über Shakespeare, Goethe und Eichendorff bis Günter Plessow verbindet.

Und tatsächlich: Zunächst macht sich Enttäuschung breit, weil all die Forderungen und Statistiken wiederholt werden, die wir schon kennen. Da wirken die Gedichte, die nicht immer direkt mit dem Klimawandel in Zusammenhang zu bringen sind, beruhigend.

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Ein leichtfertiges Versprechen

Plädoyer für eine Impfpflicht gegen das Corona-Virus

Wer jemals ein paar Tage auf der Intensivstation verbracht und überlebt hat, kann die Diskussion um die Impfpflicht nicht verstehen. Ganz abgesehen von körperlichen Schmerzen oder Unbehaglichkeiten durch den Anschluss von Sonden und Schläuchen überall, potenzieren sich bei dem Menschen in diesem Bett und bei seinen Angehörigen Ängste um das Leben oder die körperliche Unversehrtheit, wenn sie denn überhaupt in Gänze wiederhergestellt werden kann. Einmal genesen, wird der Patient alles tun, um nie wieder in diese Situation zu kommen, erst recht, wenn es sich nur um einen kleinen kostenlosen Stich in der Oberarm handelt.

Aber auch ohne diese Erfahrung wird es immer abstruser. Ja, die Bundesregierung hat zu Beginn der Pandemie einen schweren Fehler gemacht, indem sie versprach, es werde keine Impfpflicht geben. Es war ein Versprechen wie so viele, die gemacht werden, ohne vom Ende her zu denken. Die bei Journalisten verhasste Antwort: „Diese Frage stellt sich (noch) nicht“, wäre aus heutiger Sicht weit besser gewesen.

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Pandemie 2021-3: Von Urmel über Leuchttürme zum deutschen Wald

Meine Lektüre im dritten und vierten Quartal 2021

Berlin, 29. Oktober (ssl) Der vierte Teil meiner gesammelten pandemischen Leseerfahrungen beginnt mit einem Buch über eine prägende Fernseh- und Theatererfahrung meiner Kindheit und Jugend: „Herzfaden“ von Thomas Hettche, einem „Roman der Augsburger Puppenkiste“. Mal sehen, wie lange es diesmal dauert, elf Bücher zu lesen. Die Pandemie ist noch nicht zu Ende, mehr Arbeit als im zweiten Quartal gibt es auch nicht, sodass Zeit zur Verfügung steht. Wie immer, ist die Auswahl der Bücher mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Natürlich lese ich weder Bücher über Sachen, die mich überhaupt nicht interessieren, noch Romane, die mir schon vom Klappentext her nichts zu bringen scheinen. Aber das Bedürfnis, das Wissen in einem bestimmten Gebiet zu vertiefen. Oder (Vor-) Urteile innerhalb der Gesellschaft zu verifizieren oder zu falsifizieren. Oder Neugier. Oder eine Empfehlung oder einfach ein „Festlesen“ in einem Buch, das einem beim Nachschlagen in einem anderen in die Hände fällt. Oder ich greife mir eins, das ich schon immer mal lesen wollte. Die ersten drei Teile mit jeweils elf Buchbesprechungen mit Empfehlungen – oder eben auch nicht – finden die Leser hier und hier und hier. Und in diesem Beitrag stehen die nächsten.

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Wie heißt der Flughafen?

Hinter den Namen regen oft ambivalente Biografien zum Nachdenken an

Die Willy-Brandt-Wand am BER. © Thomas Rietig

Namen sind Schall und Rauch, heißt es. Welches Andenken bewahren eigentlich Flughäfen, nachdem sie einmal getauft sind, ihren Paten? Das fragte ich mich vor ein paar Tagen, als ich eine airliners.de-Kolumne schrieb, aber keine Lust mehr hatte, über den BER abzulästern.

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Ringen um die Zukunft des Nacht-TEE

Connecting Europe Express macht Halt in Berlin

Der historische TEE bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Berlin Südkreuz. © Fotos: Thomas Rietig

Berlin, 30. September (ssl) Als „rollendes Labor“ bezeichnen die Initiatoren den „Connecting Europe Express“ mit der beziehungsreichen Abkürzung CEE, einen Sonderzug, der seit einigen Wochen kreuz und quer durch den Kontinent fährt. Mit dem blauen Zug will die EU-Kommission im „Jahr der Schiene“ 2021 die Rolle betonen, die diesem Verkehrsträger im grenzüberschreitenden Verkehr beim Kampf gegen den Klimawandel zukommt. Die Laborfunktion besteht darin, die Hindernisse zu erkennen und zu überwinden, die diesem Verkehr im Wege stehen. Sie werden bei Zwischenhalten auf dem Weg von Lissabon nach Paris – mit Umwegen etwa über Budapest 20 000 km lang – thematisiert.

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Verkehr: Optimierung vor Ausbau – aber schnell

Ex-SBB-Chef plädiert für klimagerechte Mobilität

© NZZ Libro, Schwabe Verlagsgruppe AG

Die Schweiz hat ein spitzenmäßig funktionierendes Bahnsystem, das vermutlich auch den Anforderungen des Kampfes gegen den Klimawandel gewachsen ist. So wird es zumindest in Deutschland wahrgenommen. Immer wieder stehen hier die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und die anderen Gesellschaften in der Eidgenossenschaft als leuchtende Beispiele im Raum. Aber Mitarbeiter der Deutschen Bahn argumentieren gebetsmühlenhaft, dass sich das Schweizer Vorbild mit seinem durchgetakteten und sinnvoll vernetzten System wegen der Größe der Bundesrepublik nicht auf Deutschland übertragen lässt.

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20 Jahre 9/11

Rückblick, Autobiografisches, Analytisches

2012 ganz oben auf der Baustelle des One World Trade Center.

Berlin, 09. September (ssl) In meiner journalistischen Laufbahn bin ich mit mehreren Flugzeugunglücken konfrontiert worden. Daher hatte ich zumindest eine vage Vorstellung davon, wie groß ein Loch in einem Hochhaus sein würde, in das ein kleines Privatflugzeug gekracht ist. Denn das glaubten wir am Morgen des 11. September 2001, als die ersten Nachrichten über ein Flugzeug kamen, das ins World Trade Center geflogen war, und wir einen Blick auf den in unserem Berliner Associated-Press-Büro stets laufenden CNN-Monitor warfen. Der US-Nachrichtensender hatte unmittelbar nach der ersten Meldung über den Zwischenfall eine Kamera in Manhattan auf die Zwillingstürme gerichtet, in deren einem nun ein für eine Cessna viel zu großes Loch klaffte.

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Fichtelröschen wird gerade wachgeküsst

Das Gebirge zwischen Hof und Weiden kann noch entdeckt werden

Der Luchs im Waldhaus-Freigehege in Mehlmeisel. © alle Fotos: Thomas Rietig

Mehlmeisel, Berlin, 05. Juli (ssl) Tief im Fichtelgebirge gibt es einen kleinen See. In unserer Familie heißt er Geheimsee, weil er bis vor wenigen Jahren nicht einmal auf der offiziellen Fichtelgebirgs-Wanderkarte verzeichnet war. Nein, es ist nicht der Fichtelsee, der ist bereits ein anerkannter und touristisch voll möblierter Ausflugsort mit Hotel-Restaurant und Parkplätzen en masse. 

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Pandemie 2021-2: Von Boyle über Erasmus bis Slocum

Meine Lektüre im zweiten Quartal 2021

Berlin, 22. August (ssl) Der dritte Teil meiner gesammelten pandemischen Leseerfahrungen beginnt mit einem aktuellen Topseller: „Sprich mit mir“ von TC Boyle. Auch wenn ich selbst im tiefsten Winter das „Draußen“ nie vernachlässigt habe, nahm doch der Literaturkonsum einen großen Teil meiner Zeit in Anspruch. Nun, da der Frühling endlich eintritt, kann es sein, das der Buchkonsum quantitativ hinter Outdoor-Aktivitäten zurückstehen muss. Durch die harte Phase der Pandemie haben die Bücher aber sehr wohl geholfen. Deren Auswahl war und ist mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Das kann die Idee sein, das Wissen in einem bestimmten Gebiet zu vertiefen. Oder (Vor-) Urteile innerhalb der Gesellschaft zu verifizieren oder zu falsifizieren. Eine Empfehlung oder einfach ein „Festlesen“ in einem Buch, das einem beim Nachschlagen in einem anderen in die Hände fällt. Oder ich greife mir eins, das ich schon immer mal lesen wollte. Oder, wie bei Boyle, der Gang zum glücklicherweise geöffneten Buchladen. Die ersten beiden Teile mit jeweils elf Buchbesprechungen mit Empfehlungen – oder eben auch nicht – finden die Leser hier und hier , und in diesem Beitrag stehen die nächsten.

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Schluss mit dem Knochenjob zwischen Puffern

Digitale Rangierbahnhöfe sollen DB Cargo beim Wettbewerb mit dem Lkw helfen

Manager , Minister und Wahlkämpfer an der Zugspitze: DB Cargo-Chefin Sigrid Nikutta, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Münchener CSU-Bundestagabgeordnete Stephan Pilsinger. ©alle Fotos: Thomas Rietig

– München Nord als digitales Testfeld

– Automatische Kupplung als Herzstück der Erneuerung

München, 9. Juni (ssl) Verkehrsminister Andreas Scheuer und DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta leuchten orange vom Bug der gut 50 Jahre alten Rangierlok. Sie wollen an der Spitze sein bei der Digitalisierung des Schienengüterverkehrs, insbesondere des Einzelwagenverkehrs. Die weitgehende Automatisierung und Beschleunigung der Prozesse beim Sortieren der Güterwagen ist eine wesentliche Bedingung, um das Jahrzehnte alte Ziel „Mehr Güter auf die Schiene“ endlich Wirklichkeit werden zu lassen. Der Rangierbahnhof München-Nord soll den Anfang machen.

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Ein Blog aus dem 18. Jahrhundert

Christoph Martin Wielands Aufsätze über die französische Revolution

Christoph Martin Wieland. @ Weimar Anna Amalia Bibliothek

Die Französische Revolution als historischen Wendepunkt zu einer auch in den Regierungsformen aufgeklärten und demokratischen Gesellschaft zu begreifen, ist nichts Besonderes, insbesondere nicht aus dem Abstand von mehr als zwei Jahrhunderten. Sie reiht sich in unser Verständnis historischer Entwicklungen als mehr oder weniger zwangsläufig in der unmittelbaren Folge der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 und der darauf folgenden Verfassung von 1787 mit ihrem berühmten Beginn „We the people“ ein. Die Entwicklung, die die Ereignisse anschließend in jenen Ländern genommen haben, die wir als „westlich aufgeklärt“ bezeichnen, lässt die Revolution bei allen Spänen, die dabei gefallen sind, für heutige Bürgerliche in durchaus positivem Licht erscheinen.

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Pandemie 2021-1: London, New York, Mehlmeisel und Südgeorgien

Meine Lektüre im ersten Quartal 2021

Berlin, 14. April (ssl) Eines meiner therapeutischen Projekte gegen einen Corona-Koller ist – neben dem Radfahren (https://schienestrasseluft.de/2020/05/28/reise-zum-mittelpunkt/) – die Lektüre bisher ungelesener Bücher aus meinen Regalen oder auch aus anderen Quellen. Der Gang zum local dealer gehört natürlich auch dazu. Die Auswahl trifft mehr oder weniger der Zufall. Auslöser kann die Idee sein, das Wissen in einem bestimmten Gebiet zu vertiefen. Oder (Vor-) Urteile innerhalb der Gesellschaft zu verifizieren oder zu falsifizieren. Eine Empfehlung oder einfach ein Festlesen in einem Buch, das einem beim Nachschlagen in einem anderen vor die Füße fällt. Oder ich greife mir eins, das ich schon immer mal lesen wollte. Die ersten elf Buchbesprechungen mit Empfehlungen – oder eben auch nicht – finden die Leser hier (https://schienestrasseluft.de/2021/01/10/pandemie-2020-von-hesse-bis-nettles/), und in diesem Beitrag stehen die nächsten.

Shackletons Antarktis-Expedition in Wort und als Musikexperiment und als Whisky – ein ganzheitliches Rezeptions-Erlebnis.
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Kampf gegen das Desinformationsvirus

Berlin, 05. April (ssl) Wer schon lange nach einer Zusammenfassung der wichtigsten Fakten über Epidemien und Pandemien gesucht hat, und sei es nur, um sie Verschwörungstheoretikern weiterzuempfehlen, der wird mit „Die großen Epidemien“ aus dem Midas Verlag fündig. Von der Pest in vorchristlichen Zeiten, von Pocken, Kinderlähmung, Cholera, Ebola, Grippe bis hin zur derzeitigen Covid-19-Pandemie zieht sich der Bogen, den die italienische Journalistin Letizia Gabaglio spannt. Die Bilanz des Rück- und Ausblicks sind gute und weniger gute Nachrichten.

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Vom Flüsschen zum Weltklima

Torsten Schäfers Buch „Wasserpfade“ über die Modau und den Klimawandel

„Vielleicht schreibt er mir aus der Seele“, dachte ich, als der oekom Verlag mir ein Besprechungsexemplar von „Wasserpfade“ von Torsten Schäfer anbot. Ich erwartete eine Geschichte, teils fiktional, vielleicht romantisch, selbstreflektierend in Natur-, genauer Wasserbeobachtung im deutschen Mittelgebirge. Diese Erwartungen wurden zwar nicht erfüllt, aber zu Ende gelesen habe ich es trotzdem. Ein informatives Sachbuch.

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Amtrak Joe hat schon Millionen Bahn-Meilen hinter sich

Der neue US-Präsident ist ein dezidierter Bahn-Fan

Der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika war schon als Senator und erst recht als Wahlkämpfer viel auf Reisen – vorzugsweise mit der Bahn. „Ich hätte auch den Hubschrauber nehmen können, aber im Zug schließt man viele Bekanntschaften“, begründet „Amtrak-Joe“ Biden diese Vorliebe.

Ein Hochgeschwindigkeitszug der US-Gesellschaft Amtrak auf dem Nordost-Korridor. Foto: Amtrak https://deutsch.amtrak.com/routes/acela-train.html
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Pandemie 2020: Von Hesse bis Nettles

Meine Lektüre im vergangenen Corona-Jahr

Berlin, 10. Januar (ssl) Die Pandemie verlangt uns allen mehr oder weniger große Verhaltensänderungen ab. Manche sind auch ganz willkommen. Zum Beispiel liest man mehr Bücher. Bei mir fing es mit der Diskussion um die Umbenennung der Berliner Mohrenstraße an. Dazu nehme ich hier gar nicht weiter Stellung, aber ich überlegte mir, wenn alle vom deutschen Kolonialismus reden, würde ich doch gerne mal wissen, wie er sich in der Gesellschaft objektiviert hat, als „wir“ noch Kolonien hatten, und ich erinnerte mich eines Jugendbuches aus dem frühen 20. Jahrhundert in meinem Besitz. Es gab tatsächlich Aufschluss über den strukturellen Rassismus und Nationalismus in der damaligen deutschen Gesellschaft.

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Von Wohltätern und subalternen Journalisten

Investor Peter Löw zieht Bilanz seines Berufslebens – 250 Unternehmen gekauft – Eine von zwei Pleiten war dapd

Von Thomas Rietig

Berlin, 22. November (ssl) Höchst selten wird einem ein Buch zur Besprechung angeboten, in dem man selbst, wenn auch nicht namentlich genannt, vorkommt. Es handelt sich um das Werk „Flusenflug“ des Investors Peter Löw, der mit seinem Freund Martin Vorderwülbecke vor knapp einem Jahrzehnt den Deutschen Dienst der internationalen Nachrichtenagentur AP kaufte und mit der ihm bereits gehörenden Agentur ddp zur dapd verschmolz. Zwei Jahre später folgte die Pleite, und 300 Mitarbeiter standen auf der Straße. Transparenzhinweis: Der Autor der folgenden Rezension arbeitete für AP und dapd. Sie ist in der Ich-Form gehalten, um auch nur den Anschein von Objektivität zu vermeiden. Sie kann allerdings Spuren von Ironie enthalten.

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Ohne Kabel in die BER-Zukunft

Es geht auch ein paar Nummern kleiner – Ein Bausatz für den Airport

Kran und Betonmischer stehen bereit. Es kann losgehen: Der BER im Westentaschenformat. Copyright alle Fotos: Thomas Rietig

Berlin, 31. Oktober (ssl) Nun wird der Berliner Hauptstadtflughafen endlich eröffnet. Wer nicht selbst dabei sein kann oder vorerst nicht zum Fliegen kommt, kann sich trotzdem ein kleines BER-Event mit einem neuen Bausatz nebst Broschüre schaffen. Wir haben ihn zusammengebastelt.

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Corona hat die Reiselust nicht verdrängt

Zwölf Take-aways vom Fachbesucher-Tag der digitalen Reisemesse „We Love Travel“ in Berlin

Berlin, 19. Oktober (ssl) Beteiligten und Betroffenen der Reisebranche hat die Corona-Krise ein tieferes Verständnis für die Werte, aber auch für die Risiken des Tourismus gebracht. Das ging aus allen Diskussionen am Fachbesuchertag des digitalen We Love Travel! Events hervor. Die Messe Berlin veranstaltete es zusammen mit dem Berlin Travel Festival vom 16.-18. Oktober; der erste Tag war Fachbesuchern vorbehalten. Er gab einen guten Überblick der Perspektiven des Reisens nach Corona. Ziehen Veranstalter, Dienstleister, aber auch Kunden aus dieser Krise die richtigen Konsequenzen, dann steht ihnen eine Zukunft bevor, die schwarze Unternehmenszahlen, hohe Kundenzufriedenheit und nachhaltig positive Auswirkungen auf Herkunfts- und Zielländer haben kann. Zwölf Take-aways vom Fachbesucher-Tag.

Die Sehnsucht bleibt. Manhattan im Sonnenuntergang. Die -12° C sieht man glücklicherweise nicht. © Foto: Rietig
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Der Rote Teppich schwebt über der Check-in-Ebene

In knapp drei Wochen soll der BER endlich eröffnen

Der rote Teppich schwebt über den Check-in-Schaltern. © alle Fotos: Thomas Rietig

Berlin, 11. Oktober (ssl) Vor dem Check-in-Schalter wuseln Leute mit Rollkoffern, auf der Rollbahn kreuzen Reinigungsfahrzeuge, sogar ein vollbeladener Gepäckwagenzug fährt zu einem Gate. Aber die Regale der „Men‘s World“ im Duty Free Shop sind noch leer, und in den Cafés wird kein Espresso serviert. Auf dem Vorfeld stehen reichlich Flugzeuge, meist mit abgedeckten Triebwerkseinlässen. Noch drei Wochen bis zur Eröffnung. Ein Besuch im BER-Terminal.

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Eine Million Kupplungen für wahre Europäer

Mammutprojekt zur Modernisierung des Schienengüterverkehrs gestartet

Minden, 31. August (ssl) Die Prozedur hat sich seit gut einem Jahrhundert nicht wesentlich geändert: Wer in Europa einen Güterzug zusammenstellen oder auseinandernehmen will, muss reichlich Muskelkraft mitbringen. Kuppeln bei der Bahn ist Schwerstarbeit. Das ist so, das war immer so. Jetzt soll es anders werden: digital und automatisch. Wie es gehen soll, zeigte DB Systemtechnik in Minden.

Zwei Vorstandsmitglieder der Deutschen Bahn machen sich für die Digitale automatische Kupplung stark: Sabina Jeschke, zuständig für Digitalisierung (links), und Sigrid Nikutta, Güterverkehrschefin. © alle Fotos: Thomas Rietig
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Reise zum Mittelpunkt…

… des Landes Brandenburg

Berlin, 28. Mai (ssl) Urlaub in Deutschland – warum nicht? Brandenburg mit seinen vielen Seen und weiten Wäldern könnte ein Ziel sein. Deshalb hat das Land auch viele seiner Sehenswürdigkeiten beschildert. Das reicht von hübschen Gebäuden wie den Schlössern Neuruppin, Sanssouci oder Cäcilienhof bis zum geographischen Mittelpunkt des Landes. Den habe ich besichtigt.

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Jarzombek pocht auf klimagerechten Wiedereinstieg beim Luftverkehr

Luftfahrtkoordinator: „Deutsche Industrie soll Benchmarks setzen“

Berlin, 21. April (ssl) Abstriche an den Klimazielen im Luftverkehr wegen der Corona-Krise kommen für den Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek (CDU), nicht infrage. Jarzombek sagte am Dienstag bei einer Veranstaltung des Luftfahrt-Presseclubs in Berlin, die Bundesregierung werde diesen Schwerpunkt in der Luftfahrtforschung beibehalten.

Wenn es nach der Corona-Krise um den Wiedereinstieg in einen wirtschaftlichen Luftverkehr gehe, werde das Thema Klimaschutz „mit gleicher Wucht zurückkommen“, sagte der CDU-Politiker. Die Bundesregierung erwarte „von den Anbietern, dass sie ihren ökologischen Fußabdruck verbessern“.

Diese Forderung stehe „nicht in Konkurrenz zu dem notwendigen Erholungsprozess, um gestärkt aus der Krise zurückzukommen. Im Gegenteil: Wir haben bei den Elektroautos zu lange gezögert. Umso wichtiger ist es, im Luftverkehr alles zu unternehmen, damit die deutsche Industrie hier Benchmarks setzen kann“, sagte Jarzombek.

Getränke für eine lange Zeit

Etwashausen sorgt vor – Es könnte eine Epidemie kommen



Hochbetrieb am Güterbahnhof Etwashausen. Nach einigen Rangierarbeiten werden die Waggons mit den verschiedenen Getränken entladen. Größere Mengen Apfelwein und Bier finden im Mercedes-“Tausendfüßler“ der Dinkelacker Brauerei Platz, Getränke, die in einzelnen Flaschen vertrieben werden, im Opel Blitz von Wimo-Sip. Selbst der Teehändler mit seinem Dreirad hilft beim verteilen auf die Etwashäuser Haushalte. © alle Fotos: Etwaige Nachrichten

Etwashausen, 13. März (Eigener Bericht) Ein langer Güterzug mit Getränken ist in Etwashausen entladen worden. Damit soll für eventuelle Katastrophenfälle vorgesorgt werden. Wie die „Etwaigen Nachrichten“ exklusiv erfuhren, geht die Aktion auf Genoveva F. zurück, die sich Sorgen um den Getränkevorrat in der Stadt machte. Deshalb wurden auch ausschließlich alkoholische Getränke geliefert.

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Wie eine App, nur größer

Neue Automaten in der Straßenbahn – BVG testet bargeldloses Zahlen

In die Straßenbahn eingestiegen und wieder mal kein Kleingeld für den Automaten? Der nimmt das bald sowieso nicht mehr. Einfach Kreditkarte oder Smartphone dranhalten. Die BVG testet das jetzt.

Ein neues Piktogramm zeigt an, an welchem Eingang der Automat fürs bargeldlose Zahlen steht. ©Foto: Rietig
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Grüne Woche: Sie reden doch miteinander

Agrarmesse entwickelt sich von Mega-Theke zum ernst zu nehmenden Diskussionsforum

Berlin, 24. Januar (ssl) Was haben Kevin Kühnert und Julia Klöckner gemeinsam? Beide halten die Internationale Grüne Woche für ein ideales Diskussionsforum der Lebensmittel-, Agrar- und Forstwirtschaft einerseits und der Verbraucher andererseits. Die Messe, die am Sonntag 26. Januar zu Ende geht, war noch vor wenigen Jahren verschrien als Mekka für Freunde dumpfer Fress- und Sauforgien, hat sich zu einem Platz entwickelt, auf dem Informationen gesammelt, Argumente ohne Eifer und Zorn ausgetauscht und auch einmal vertieft werden können.

Information, Diskussion, buntes Landleben: die Grüne Woche 2020. Copyright: Messe Berlin GmbH / Ralf Günther
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Beklemmender Alltag unter den Nazis

Buch „Leben unter dem Hakenkreuz“ dokumentiert ein Familienschicksal

Berlin, 23. Dezember (ssl) Mit einem Bildband „Leben unter dem Hakenkreuz“ hat Dagmar Stange die Reihe der Veröffentlichungen aus ihrem Familiennachlass fortgesetzt. Wir sehen darin die NS-Normalität: In dem reichlich mit dokumentarischem Material ausgestatteten Buch versucht Stange eine Gratwanderung zwischen Privatheit und Öffentlichkeit des NS-Alltags und hilft teilweise bei der Beantwortung von Fragen, die viele unmittelbar danach Geborene ihren Eltern nicht zu stellen wagten. Einige bleiben nach wie vor offen.

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Noch ein weiter Weg zur Verkehrswende

Mobilitätsatlas von VCD und Böll-Stiftung zeigt den Stand der Dinge

Titelblatt des Mobilitätsatlas. © Foto: Atlas Manufaktur Bartz/Stockmar

Berlin, 05. November 2019 (ssl) „Flächengerechtigkeit“ lautet ein neues buzzword im Zusammenhang mit der aus Gründen des Klimaschutzes und der Fehlentwicklungen in Sachen Mobilität gewünschten Verkehrswende. Was es damit auf sich hat und wo „wir“ auf dem Weg zu einer vernunftgesteuerten Mobilität stehen, fasst der Mobilitätsatlas zusammen, den die Heinrich-Böll-Stiftung und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Dienstag (5. November) in Berlin vorstellten.

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Abenteuer Bahn: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Eine Reise nach Paris kann spannend sein

TGV und ICE friedlich vereint in der Gare de l’Est. Das Bild entstand im Juni 2017 anlässlich des zehnten Jahrestags der Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsverbindung Frankfurt/Stuttgart-Paris. ©Foto: Rietig

Berlin, 23. Oktober 2019 (ssl) Zum Geburtstag: „Ein Wochenende in Paris!“ Mit der Bahn von Berlin aus? „Das geht heute schon!“, verkündet fröhlich ein aktueller Werbefilm der Deutschen Bahn. Ich wollte es meiner Frau in der vergangenen Woche beweisen. Die Reise war nicht gerade eine Werbeveranstaltung der DB Fernverkehr AG. Die folgte aber nun in Form der alljährlichen Konferenz „Mobilität erleben 2019“ im DB Werk Berlin-Grunewald, und tatsächlich – es gibt Hoffnung.

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Vorhang auf für den Next-Generation-Transrapid

In China soll es nächstes Jahr losgehen – Prototyp vorgestellt

Berlin, 22. Oktober (ssl) Jahre nach Edmund Stoibers legendärer PR-Aktion für den Transrapid ist die Magnetbahn wieder im Gespräch. Diesmal ernsthaft – als richtig schnelle Luftfahrt-Alternative, die über weite Strecken rast. China will schon nächstes Jahr mit dem Bau beginnen. Das könnte was werden.

Der Prototyp der neuen chinesischen Magnetbahn. Foto: CRRC

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ADAC nicht mehr gegen Tempolimit

(Langfassung, mehr Hintergrund)

Berlin/München, 21. Oktober (ssl) Die Tempolimit-Gegner haben den ADAC als gewichtigen Fürsprecher verloren. Der mit mehr als 20 Millionen Mitgliedern weitaus größte deutsche Autoklub vermied auf Anfrage der „Nürnberger Zeitung“ am Montag eine Aussage gegen eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Stattdessen wies er unter Berufung auf das Umweltbundesamt explizit auf die möglichen Emissionsminderungen hin.

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Wege aus dem Verkehrskollaps

Timo Daums Buch „Das Auto im digitalen Kapitalismus“

Berlin, 11. Oktober (ssl) Was wird in Zukunft aus dem Auto, und wer hat während und nach der Verkehrswende das Sagen? Diesen Fragen widmet sich der Physiker und Medienwissenschaftler Timo Daum in seinem Buch „Das Auto im digitalen Kapitalismus“. Es verschafft einen guten Überblick über die derzeitigen Entwicklungen und ihre Gefahren, ist aber nicht frei von Ideologie. Dennoch lohnt die Lektüre.

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Privatbahnen ermitteln mehr Potenzial der Schiene als der Bund

„Ambitioniertes, aber realistisches“ Ziel: 10 Millionen Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr

Berlin, 03. September (ssl) Die Privatbahnen in Deutschland sehen ein deutlich höheres CO2-Einsparpotenzial bei der Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf die Schiene als das Bundesverkehrsministerium (BMVI) . Das geht aus einer Studie der Verkehrsberatung KCW hervor, deren erste Ergebnisse der Verband Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) am Dienstag (03. September) in Berlin vorstellte. Danach könnten im Jahr 2035 bis zu zehn Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden , wenn es gelänge, den Anteil der Schiene am Güterverkehr bis dahin von jetzt 17-18 auf 35 Prozent zu erhöhen. Tendenz auch danach steigend. Wachstumsprognosen eingerechnet, hätte das – abgesehen von der Klimafreundlichkeit – auch die erfreuliche Wirkung, dass rund 15 Prozent weniger Lastwagen auf den Straßen verkehrten.

Der Verkehr hat bisher nichts zur Reduzierung der CO2-Eimissionen beigetragen. © Grafik NEE/KCW
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Studie: Verkehr verursacht 150 Milliarden Folgekosten

Allianz pro Schiene: Subventionen abbauen – Einnahmen nicht ermittelt

Berlin, 26. August (ssl) Der Verkehr in Deutschland verursacht externe Kosten in Höhe von knapp 150 Milliarden Euro jährlich. Das geht aus einer von der Allianz pro Schiene am Montag (26. August) veröffentlichten Studie des Schweizer Forschungsinstituts Infras hervor. Rund 95 Prozent davon gehen der Erhebung zufolge auf Kosten des Straßenverkehrs, 3,8 Prozent verursacht der Schienenverkehr, 0,9 Prozent der Inlandsluft- und 0,8 Prozent der Binnenschiff-Verkehr. Die Allianz pro Schiene erneuerte daraufhin ihre Forderung , beim Klimagipfel am 20. September müsse die Bundesregierung für mehr Kostenwahrheit im Verkehr sorgen.

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Einmal Kanada und zurück für 5000 Mark

Fliegen kann mehr kosten, ohne gleich zum Privileg für Reiche zu werden

Berlin, 01. August 2019 (ssl) Wer für höhere Flugpreise eintritt, handelt sich schnell den Vorwurf ein, Fliegen quasi entsozialisieren zu wollen. Dabei hätten wir touristisch motivierten Passagiere, egal ob Viel- oder Wenigflieger, ein wesentlich besseres Standing, wenn es etwas teurer wäre. Vielleicht würden wir dann den Nutzen des Fliegens, um nicht zu sagen, die Erfüllung des Traums vom Fliegen, höher schätzen als im nicht artgerechten Gedränge eines Billigflieger-Jets. Am Ende wäre es eine Win-Win-Situation für alle, sogar für das Klima. Ein Rück- und Ausblick.

So sah der Flieger damals aus. © Foto: Air Canada
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Auch der modernste Diesel-Lkw kann die Umwelt verpesten

Wenn er manipuliert wird – 20 Prozent oder zwei Prozent betroffen? – Streit um Ausmaß des Betruges

Berlin, 24. Juli (ssl) Auch die modernsten Diesel-Lkw auf unseren Straßen und Autobahnen können die Umwelt verpesten, wenn sie nämlich in krimineller Absicht manipuliert werden. In welchem Ausmaß das tatsächlich der Fall ist, darüber streiten die Fachleute.

Abgasreinigung manipuliert oder nicht? Kontrolleure haben es schwer. © Foto: TollCollect
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Radfahren auf dem Dorf? Schwierig

Fahrradakademie diskutierte über „Radfahren auf dem Land“ – Scheuer kündigt Verbesserungen für Radfahrer an – Vorzeigeland Vorarlberg

Radfahren auf dem Land kann mehr als Tourismus oder Hobby sein. © Foto: Rietig

Berlin, 06.06.2019 (ssl) Auch wenn bunte Bilder von Urlaub und Freizeit immer wieder das Gegenteil suggerieren: Radfahren im ländlichen Raum ist nicht angesagt. Jedenfalls nicht, wenn vom Alltagsradfahren die Rede ist. Um das zu ändern, bedarf es einer Strategie und vor allem einer großen Portion Beharrlichkeit. „Appelle nutzen nichts! Schaffe das Angebot, und du bekommst Nachfrage“, sagte Johannes Rauch (Grüne), Verkehrslandesrat (=Verkehrsminister) des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg, bei einem Parlamentarischen Abend zum Thema am Dienstag (04.06.) in Berlin.

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EDDI muss noch viele Hausaufgaben machen

Platooning: Automatisiertes Fahren mit Lkw

Berlin, 24. Mai (ssl) Der erste größere Platooning-Feldversuch in Deutschland ist ausgewertet: Digital vernetzt fuhren zwei Lastzüge auf der Autobahn zwischen München und Nürnberg hintereinander. Ein Vierteljahr lang, Tag für Tag. So kamen gut 35.000 Streckenkilometer bei dem Experiment namens EDDI (Elektronische Deichsel – Digitale Innovation) zusammen. Bei der Präsentation am 10. Mai im Bundesverkehrsministerium zogen die Projektbeteiligten eine positive Bilanz. Die Resultate sind dennoch zwiespältig.

Platooning heißt „Kolonne Bilden und ist ein militärischer Begriff. Im Versuch war die Kolonne noch ziemlich kurz. @Foto: MAN
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Verbände fordern Comeback alter Gleise

Liste stillgelegter Strecken mit Potenzial vorgelegt

Stehen die Signale bald wieder auf „Freie Fahrt“? ©Foto: Rietig

Berlin, 20. Mai (ssl) Ein Sofortprogramm zur Wiederinbetriebnahme stillgelegter Bahnstrecken haben die Allianz pro Schiene (ApS) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von der Bundesregierung verlangt. Sie präsentierten dazu am Montag in Berlin eine Liste mit 186 Trassen von insgesamt gut 3.000 Kilometer Länge. ApS-Geschäftsführer Dirk Flege und VDV-Präsident Ingo Wortmann erklärten, zahlreiche Vorhaben bereits reaktivierter Strecken zeigten, dass sich bei einem nachfrageorientierten Angebot ein wirtschaftliches Geschäftsmodell erstellen lasse. Darüber hinaus sprächen auch klimapolitische Gründe für ein derartiges Programm.

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Güterverkehr auf der Schiene kann verdoppelt werden

Studie ermittelt nur 280 Millionen Zusatzbedarf jährlich bis 2035

Berlin, 06. Mai (ssl) Die Transportleistung im Schienengüterverkehr kann bis 2035 mit verhältnismäßig geringen zusätzlichen Mehrkosten verdoppelt werden. Das ergab eine Studie , die das Netzwerk der Europäischen Eisenbahnen (NEE) und der Verband der Güterwagenhalter (VPI) am Montag (06. Mai) in Berlin vorstellten. Die Investitions-Vorschläge der Studie stießen auf Wohlwollen auf der Arbeitsebene des Bundesverkehrsministeriums und wurden umgehend von den Grünen begrüßt.

Elektrifizierung ist dringend angesagt, wenn das Güteraufkommen auf der Schiene nennenswert erhöht werden soll. Foto: DB AG / Uwe Miethe
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Ein Selfie mit dem Abbiege-Assistenten

„Historischer“ E-Bus-Termin, Debatte über E-Roller – Rückblick auf eine Woche der Verkehrswende

Foto: © Thomas Rietig

Berlin, 28. März (ssl) Zwei BVG-gelbe Busse standen einander gegenüber, und geballte Polit-Prominenz ließ sich chauffieren. Eine „ganz große Koalition“, wie es Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) formulierte, hatte sich am Mittwoch im denkmalgeschützten Busdepot in der Berliner Müllerstraße eingefunden, und kein Beteiligter scheute sich, das Wort „historisch“ in den Mund zu nehmen. Es war der Höhepunkt einer Woche, in der sich die bevorstehende Verkehrswende an mehreren Punkten bemerkbar machte.

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15 Hackis und 15 Schlenkis

Elektrifizierung der Stadtbusse kommt in Fahrt

Französischer Heuliez-Stadtbus, vollelektrisch (links) und neuester Flixbus, Diesel, Euro VI (rechts) auf der BUS2BUS. Foto: Rietig

Berlin, 21. März (ssl) Dass sich die Elektromobilität im Busverkehr etabliert, steht schon fest. Noch lange nicht beantwortet ist aber die Frage: Wie schaffen die Beteiligten eine wirklich intelligente Lösung, um dem Klimawandel angemessen zu begegnen und gleichzeitig das drohende Verkehrschaos in den Städten abzuwenden, sprich: die Städte wieder besser bewohnbar zu machen? Auf der BUS2BUS in Berlin, einer Messe mit Kongress- und Startup-Komponenten, versuchten Hersteller, Betreiber, Verbraucher und Zukunftsforscher von Dienstag bis Donnerstag eine Antwort zu geben.

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Die Wende in der Elektromobilität

Industrie ruft nach Bestellungen von E-Fahrzeugen

Berlin, 14. März (ssl) Lange trat die Autoindustrie bei der Elektromobilität auf die Bremse. Das in scheinbarem Konsens mit der Politik gesetzte Ziel, bis 2020 ein Million E-Mobile aller Art auf der Straße zu haben, riss sie gewaltig. Der Diesel sei eine hervorragende Übergangstechnologie, hieß es ungeachtet der Skandale, es sei noch lange nicht ausgemacht, welche alternativen Antriebe am Ende das Rennen machen würden, alles viel zu teuer, keine Ladeinfrastruktur und so weiter. Beim Technischen Kongress des Verbandes der deutschen Automobilindustrie am Donnerstag in Berlin wurde eine Umkehr dieser Haltung deutlich. Jetzt pusht die Industrie. Volkswagen lieferte den dritten Tag hintereinander Fakten zu seiner künftigen E-Mobilitäts-Strategie, und der Zulieferer ZF Friedrichshafen AG rief Kommunen und Verkehrsunternehmen auf, Elektrobusse zu bestellen.

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Breit und barrierefrei: Neuer Eurocity aus Spanien

Ab 2023 auf der Strecke Berlin-Amsterdam – Von Westerland bis Oberstdorf

Ein Zug besteht aus einer Mehrsystemlok und 17 Wagen und kann eine Geschwindigkeit von bis zu 230km/h fahren. ©Deutsche Bahn (Computer-Animation)

Berlin, 13. März (ssl) Dafür, dass Berlin-Amsterdam eine der gefragtesten Verbindungen im EuroCity-Netz ist, bietet die DB bislang den Fahrgästen erstaunlich wenig Komfort. Die Züge fahren mit angestaubten Intercity-Wagen aus dem vorigen Jahrhundert. Das soll bald anders werden. Die Deutsche Bahn stellte am Mittwoch die Nachfolgegeneration vor. Noch trägt das Produkt des spanischen Herstellers Talgo den prosaischen Namen „ECx“.

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„Er war kein Weltklugscheißer“

Ex-Außenminister Klaus Kinkel gestorben – Liberaler Gentleman und Strippenzieher

Berlin, 05. März (ssl) Der FDP-Politiker und frühere Außen- und Justizminister Klaus Kinkel ist mit 82 Jahren am Montag (04. März) gestorben. Mit ihm geht ein Liberaler, der die Idealbesetzung für das Auswärtige Amt war. Allerdings stand er auch stets im Schatten des damaligen Kanzlers Helmut Kohl (CDU), der sich ebenfalls als Europa- und Außenpolitiker profilieren wollte und konnte. Der promovierte Jurist Kinkel, der zeitweise in seiner eigenen Partei einen schweren Stand hatte, überzeugte durch Menschlichkeit und Anstand.

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Wird’s am Boden zu eng? Flügel hochklappen!

Boeing 777X landet vielleicht schon auf der ILA

Boeing 777X im Bau. Im Vordergrund der hochgeklappte Flügelspitze. © Foto: Boeing

Berlin, 28. Februar (ssl) Die Ära der großen Passagierflugzeuge geht weiter. Sie sehen nur anders aus: Nach dem Aus für den europäischen Riesen-Airbus A380 und den amerikanischen Jumbo Boeing 747 in der Passagierversion übernehmen zweistrahlige Großflugzeuge den Massentransport auf den Autobahnen des globalen Luftverkehrsnetzes. Die derzeit modernsten sind die Boeing 787 und der A350. Im kommenden Jahr warten die Amerikaner mit einer Neuheit im Passagierluftverkehr auf: Die 777X hat hochklappbare Flügelenden, damit sie in „normale“ Gates an den Flughäfen passt. Für dieTechnologie dieses Features ist ein deutscher Hersteller zuständig.

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Meilenstein der Luftfahrtentwicklung

Airbus stellt A380-Produktion ein

Der Lufthansa-A380 „Berlin“ bei seiner Taufe am Flughafen Tegel. © Foto: Rietig

Berlin, 14. Februar (ssl) Die Ankündigung von Airbus-Chef Thomas Enders, die Produktion des Riesen-Airbus A380 im Jahr 2021 einzustellen, ist ein deutliches Signal. Nun wird um 2050 herum kein Doppelstock-Airbus mehr in der kommerziellen Luftfahrt abheben. Der Markt hat sich massiv verändert. Dennoch war es keine Fehlentscheidung der Europäer, den Flieger überhaupt zu bauen. Tatsächlich kündigt sich eine ähnliche Entwicklung auch beim einzigen Konkurrenzmodell Boeing 747 an, dessen 50. Geburtstag vor wenigen Tagen eher mit Nachrufen als mit Zukunftsaussichten gefeiert wurde.

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97 von 35.000 Bussen fahren elektrisch

Zwischenbilanz der Verkehrsunternehmen fällt entmutigend aus

Berlin, 13. Februar (ssl) Deutliche Kritik haben sich die deutschen Omnibushersteller bei einer Zwischenbilanz der Marktsituation für Elektrobusse des Verbandes Deutscher Verkehrsbetriebe (VDV) anhören müssen. In Stichworten: Es gibt keine Busse auf dem Markt. Die Lieferzeiten sind zu lang, die Hersteller haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt, die Busse werden immer teurer. Kurz: Die Herausforderungen der künftigen Mobilität werden hierzulande nicht angegangen. Konsequenz: Wenn das so bleibt, kaufen die deutschen Betreiber chinesische Busse.

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Der Jumbo gegen das Fernweh

50 Jahre Boeing 747 – Symbol für die Demokratisierung des Fliegens

Die größte und wahrscheinlich letzte Stufe der 747-Evolution: Strich-8. Fotografiert auf der ILA 2018. ©Foto: Thomas Rietig

Berlin, 05. Februar (ssl) Der Jumbo wird in diesen Tagen 50 Jahre alt. Das ist nicht nur ein respektables Alter für ein Flugzeug. Das Jumbo-Zeitalter vom 9. Februar 1969 bis jetzt markiert auch eine Epoche, in der das Fliegen demokratisiert wurde. Globale Ziele sind nicht zuletzt dank solcher Großraumflugzeuge mittlerweile für breite Bevölkerungsschichten erreichbar, die Reisen erschwinglich. Dafür ist auch die Boeing 747 ein starkes Symbol. Die Neubauten ganzer Airports, darunter des Frankfurter Rhein-Main-Flughafens, wurden im Blick auf die Massen an Passagieren designed, die nun gleichzeitig abgefertigt werden mussten.

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Deutsche Bahn bestellt lokbespannte Züge in Spanien (Aktualisiert: Mehr Details)

Sollen nach Amsterdam und Westerland fahren – Personenverkehrs-Vorstand Huber: Müssen nicht zur Verbesserung gezwungen werden.

Der ICE-T „Oberursel“ am Bahnsteig in Leipzig.

Berlin, 05. Februar (ssl) Die Deutsche Bahn hat bei dem spanischen Hersteller Talgo 23 neue, für den Eurocity-Verkehr vorgesehene Züge im Wert von 550 Millionen Euro bestellt. Sie teilte am Dienstagabend in Berlin mit, die ersten Züge sollten ab 2023 in Betrieb genommen werden.

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SPD schimpft über Scheuer

„Belastung für die Koalition“

Berlin, 30. Januar (ssl) Die Verkehrspolitik der Bundesregierung entwickelt sich immer mehr zu einer Sollbruchstelle der Koalition. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider erklärte am Mittwoch, die Amtsführung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer „wird zunehmend zu einer Belastung für die Koalition“.

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Steinmeier und die Digitalisierung des A…s der Welt

Der Bundespräsident besucht die Grüne Woche

Der Bundespräsident besucht die Grüne Woche. Stehend von links: Messechef Christian Göke, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Frank-Walter Steinemeier u.a. Alle Fotos © Thomas Rietig

Man kann über Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner politisch denken, was man will, aber man kommt nicht umhin, ihr eine ganze Menge Charisma und Kommunikationsfähigkeit zuzugestehen. Die Frau hat endlich wieder frischen Wind in die bislang jedenfalls politisch recht verschnarchte Agrarlandschaft gebracht. Mehr Politik als auf der Grünen Woche 2019 dürfte kaum gehen. Der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin und Minister*innen aller Art gaben sich auf der Grünen Woche ein Stelldichein, ganz zu schweigen von Partei-, Fraktions-  und Landesgruppenchefs von Dobrindt über Göring-Eckardt und Hofreiter bis Lindner (in alphabetischer Reihenfolge). Alle verkündeten, jeweils auf ihre politische Gefolgschaft zugeschnitten, das Bekenntnis, es sei nun wirklich an der Zeit, für gleichwertige Lebensverhältnisse in städtischen und ländlichen Räumen zu sorgen.

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Ostbayern profitiert von Elektrifizierung

Gute Aussichten für Güter-, Regional- und Schienenfernverkehr

Ludmilla in der Oberpfalz. Foto: DB AG / Uwe Miethe

Berlin, 18. Dezember (ssl) Wenn„Ludmilla“ richtig aufdreht, etwa beim Anfahren oder am Berg, dann gibt‘s was auf die Ohren. Es dröhnt laut, und oben entweicht eine schwarze Abgasfahne. Massengut-, Kessel- und Autotransportwaggons ergänzen den Sound durch Quietschen und rhythmische Schläge. In den Häusern an der Trasse des Ostkorridors in Ostbayern wackeln Tassen und Gläser. Das soll sich bald ändern. Politik und Bahn versprechen eine Win-Win-Situation: die Elektrifizierung.

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Weihnachtsbaum gegen schlechte Laune

In Wildenranna glitzert eine von der EWG geförderte Tanne

In einer kurzen Zeremonie wurde der Baum neben dem Bahnhof seiner Bestimmung übergeben. © für alle Fotos: Etwaige Nachrichten

Wildenranna, 09. Dezember (EigenerBericht) Mit touristischen Innovationen, die gleichzeitig auch das Lebensgefühl der Bürger verbessern, wollen die Stadtväter Wildenrannas das Image ihres Ortes aufpolieren. Erste Initiative: Sie stellten einen Weihnachtsbaum zwischen Bahnhof und Kiosk auf. Am Sonntag wurde er unter gro­ßer Anteilnahme der Bevölkerung der Öffentlichkeit übergeben.

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Bisher nützt der Gotthardtunnel nichts

Schienengüterverkehr: Deutschland ist das Sorgenland Nummer eins

Warten auf den Einsatz vor Güterzügen im Oberen Rheinta: Güterzugloks der DB und der SBB (2.v.rechts). @Foto: Rietig

Berlin, 15. November (ssl) „Vor zwei Jahren haben wir den Gotthard-Basistunnel gefeiert – aber er nutzt nichts.“ Mit dieser ernüchternden Aussage begann der Direktor des schweizerischen Bundesamts für Verkehr (BAV) , Peter Füglistaler, eine Philippika über die Eisenbahnunternehmen Mitteleuropas, die es nicht schafften, pünktlichen Güterverkehr zu produzieren und damit ein entscheidendes Qualitätsmerkmal des Verkehrsträgers Schiene nicht erfüllten. „Deutschland ist das Sorgenland Nummer eins“, fügte er hinzu.

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Abschied vom analogen Ölzeitalter

Wie sich Busverkehr verändern kann – Ein Szenario

Berlin, 27.Oktober (ssl) Autonome Elektrobusse jeder Größe, Vorfahrt für öffentliche Verkehrsmittel, weniger Staus in den Städten, bessere Vertaktung des ländlichen Raumes – kurz: Mehr Lebensqualität durch bessere Mobilität. Sieht so der öffentliche Nahverkehr im Jahr 2040 aus? Nur wenn die Chancen richtig genutzt werden, die sich jetzt bieten, sagen Zukunftsforscher. Ein Szenario1.

Der kleine Bus fährt autonom. © Foto: Rietig

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Von der Dicken Bertha zur Antonow

Kummersdorf: Ein Ausflug in die deutsche Militärgeschichte

Transformatorenstation vor Kasino. © Alle Fotos: Rietig

Berlin, 16. Oktober (ssl) Passenderweise in der Nähe eines Ortes mit dem Namen Kummersdorf lassen sich fast 150 Jahre deutscher Militärgeschichte besichtigen. Das riesige Gelände der einstigen Heereswaffen-Versuchsanstalt diente zum Üben mit allem, was die Schrecken zweier Weltkriege verursachte. Danach wurde es zum Luft-Drehkreuz der sowjetischen Streitkräfte in der DDR. 1994 flog der letzte Russe von hier nach Hause, danach übernahm die Natur und nicht die Berliner Flughafenbauer. Von der Dicken Bertha zur Antonow weiterlesen

Starten und Landen am dritten Berliner Flughafen

Militärhistorisches Museum in Gatow feiert – Umfangreiche Sanierung beginnt

Berlin, 5. August (ssl) Am 1. und 2. September durfte auf einem weiteren Berliner Flughafen gestartet und gelandet werden: beim traditionellen Flugplatzfest am Militärhistorischen Museum (MHM) in Berlin-Gatow. Das Museum steht mitten in einem umfangreichen Sanierungsprozess, für den die wissenschaftliche Leiterin des Museums, Doris Müller-Toovey, verantwortlich zeichnet.

Verantwortet die Sanierung: Doris Müller-Toovey, die wissenschaftliche Leiterin des Militärhistorischen Museums Berlin-Gatow. © für alle Fotos: Thomas Rietig

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Mit 16 Bussen über Berg und Tal

Was ein mittelständischer Busunternehmer von Technik und Politik erwartet

Berlin, 09. Juli 2018 (ssl*) Peter Heser ist Busunternehmer im oberfränkischen Warmensteinach. Er fährt Liniendienste, ist Auftragnehmer des regionalen Verbundes und bietet Fernreisen mit dem Bus an. Im Interview zählt er auf, was er von Technik und Politik erwartet. Zugleich liefert er damit ein typisches Unternehmerbild seiner Branche.

Peter Heser im Bus. © Foto: Rietig

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Mehr als „Schöner wohnen im Container“

Schwörer stellt Flying Space als Musterhaus vor –

Werder (Havel), 22. Juni (ssl) „Ein Haus zum Mitwandern“ nennt es der Hersteller im Gespräch. „Einfach auf einen Lkw verladen und an seinem neuen Standort wieder aufbauen“, schreibt die Zeitschrift „Wohnidee“. Andere fühlen sich an ein nordamerikanisches Mobile Home erinnert. Im brandenburgischen Werder steht es seit ein paar Wochen, und schon sind acht Bestellungen eingegangen: Flying Space von Schwörer.

Flying Space in Werder (Havel). © Foto: Schwörer

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Aus dem Rhein-Main-Gebiet mit einer Buchung durch verschiedene Verbünde

DB und RMV starten Ticketverbund – BVG: Erst mal vor Ort multimodal –

Berlin, 15. Juni (ssl) Die digitale Fahrkarte ist schon wieder ein Stück komfortabler geworden. Die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) haben ihren digitalen Fahrkartenverkauf synchronisiert. So können Fahrgäste jetzt über die App des RMV Fernverkehrstickets kaufen. Am Ende der Entwicklung soll eine freizügige Verwendung möglichst vieler regionaler und lokaler Apps zum Kauf von Tickets für Strecken bundesweit stehen. Aus dem Rhein-Main-Gebiet mit einer Buchung durch verschiedene Verbünde weiterlesen

Verband hat Vorbehalte gegen freiwillige Nachrüstung von Abbiegeassistenten in Lkw

Nach neuerlichem tödlichem Abbiegeunfall – „Kleine mittelständische Unternehmer“ können das angeblich nicht leisten –

Berlin, 14. Juni (ssl) Eine wenig empathische Argumentation hat der Sprecher eines Logistikverbandes im Nachgang zu einem tödlichen Abbiegeunfall mit einem Lkw in Berlin vorgetragen. Er machte im wesentlichen wirtschaftliche Argumente geltend, um darzulegen, warum seine Mitglieder in überwiegender Zahl keine elektronischen Abbiegeassistenten in ihre Fahrzeuge einbauen. Verband hat Vorbehalte gegen freiwillige Nachrüstung von Abbiegeassistenten in Lkw weiterlesen

Rückenwind für Busse und Bahnen

VDV stellt Szenario für den ÖPNV 2030 vor –

Potsdam, 11. Juni (ssl) So zufrieden sprechen Verbandsvertreter nicht oft vor der Presse. Mit den Worten „So viel Rückenwind hatten wir selten“, leitete der Präsident des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen, Jürgen Fenske, die Präsentation eines Szenarios zum derzeitigen Wandel im Nahverkehr ein. Er lobte die im Koalitionsvertrag, im Masterplan Schienengüterverkehr und im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) versprochenen erhöhten Zuwendungen bzw. Preissenkungen und setzte für die Unternehmen Zielmarken für 2030.

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Cleveres Bauen und gutes Fahren auf der Schiene

Runder Tisch erarbeitet Konzept für mehr Koordination und Kommunikation beim Baustellenmanagement –

Berlin, 05. Juni (ssl) Mal ist es die Gasleitung, mal das Telefonkabel, mal arbeitet niemand, mal sind es lange Umleitungen – so unkoordiniert geht es nicht nur bei Baustellen vorm Haus zu, sondern auch bei den nun stetig zunehmenden Investitionen der Bahn. Bis zu 800 Baustellen behindern täglich den Schienenverkehr im Lande. Dabei steht der Kunde nicht immer im Vordergrund, sondern wirtschaftliche Erwägungen, Diskoordination und Bequemlichkeit. Das soll nun anders werden. Der „Runde Tisch Baustellenmanagement“ im Schienenverkehr legte nach anderthalb Jahren Projektarbeit Verkehrsminister Andreas Scheuer ein Konzept vor, wie Struktur in einen offensichtlich chaotischen Zustand gebracht werden könnte. Problem: Es kostet Geld. Scheuer sagte aber zu, sich beim Finanzminister darum zu bemühen.

Momentaufnahme: „Baubedingte Fahrplanänderungen“ – nur in NRW, nur im Personenverkehr. © Grafik: Deutsche Bahn AG

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„Ein Ticket für die ganze Reise“ rückt näher

City-Ticket gilt jetzt auch ohne BahnCard – VDV gibt erste Einblicke in ihr Projekt „Mobility inside“

Berlin, 28. Mai (ssl) Für Fernverkehrskunden der Deutschen Bahn ist das Ziel, die gesamte Tür-zu-Tür-Tour auf einem einzigen Ticket zu haben, ein Stück näher gerückt. Ab 1. August gilt das „City-Ticket“, also die kostenlose Fahrt zum und vom Zug in 126 Städten, auch für Reisende ohne BahnCard. Zugleich ergänzt die DB ihr Angebot um einen kontingentierten „Super Sparpreis“ von 19,90 Euro für die einfache Fahrt in der zweiten Klasse. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gab zugleich weitere Einblicke in die Arbeit für eine einzige Plattform für alle Nah- und Fernverkehrsbuchungen in Deutschland namens „Mobility inside“.

Alles auf einen Blick: der neue Super Sparpreis der DB AG. @Grafik: DB

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