Schlagwort-Archive: Umwelt

Von Beckmann zum Maulwurfskrebs

Dritter Band der „European Essays“-Reihe erschienen: „Strand“

Buchdeckel © KJM Verlag Hamburg.

Berlin, 13. Mai 2023 (ssl) „Strand“ von Hella Kemper und Karsten Reise liegt nun als dritter Band der „European Essays on Nature and Landscape“ des KJM Verlags vor. Die Schnittstelle zwischen Land und See beschreiben die Autoren teils wissenschaftlich, teils feuilletonistisch. Kein Wunder: Reise ist Meeresbiologe, Kemper Feuilletonjournalistin. So bringt sie uns die Strandbilder von Max Beckmann und Caspar David Friedrich nahe, während Reise uns (unter anderem) aufklärt, was der Maulwurfskrebs mit seinen zwei Federn tut.

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Klimawandel und Familie

Roman „Taupunkt“ über Bedrohungen des Lebens und Auswege

Die Handlung des Romans „Taupunkt“ beginnt nicht harmlos irgendwo im Mittleren Westen und entwickelt sich dann zu einer mehr oder weniger ausgedehnten Katastrophe. Der Autor Thore D. Hansen geht gleich in medias res. Er fängt damit an, wie Bauer Robert Beyer, ein Klimaleugner, den Frust über den von der zunehmende Dürre verursachten Niedergang seines Hofes im Alkohol ertränkt, statt sich Gedanken darüber zu machen, wie sich die Landwirtschaft den erschwerten Bedingungen anpassen lässt.

©Europa Verlag, München 2022
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Bücherkorb 2022-2: Zeitgenossen Hemingway und Amundsen

Meine Lektüre im zweiten Quartal 2022 – Viel über die „lost generation“ und „lost“ Polarforscher

© Simon & Schuster

Berlin, 26. Juni 2022 (ssl) Die Leseerfahrungen der vergangenen drei Monate umfassen Sachbücher zu historischen und aktuellen Themen, etwa Verschwörungstheorien, aber auch Romane aus Gegenwart und Vergangenheit. Dabei stellten sich sowohl erwartete als auch überraschende Erkenntnisfortschritte ein. Es sind etwas mehr geworden als in der vorherigen Folge, weil sich immer mehr Bücher aufgefordert und unaufgefordert in meinem Briefkasten bzw. den Gabentischen sammeln und zugleich die anderen Aktivitäten, wohl wegen der Nachwehen der Pandemie, noch nicht wieder volle Fahrt aufgenommen haben. Allerdings habe ich eine Fernreise mit dem Neun-Euro-Ticket unternommen , die reichlich Gelegenheit zum Lesen bot.

Zur Systematik, oder besser gesagt: Anarchie, der Buchauswahl finden Sie etwas am Ende des Posts.

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Meist ist die Neun-Euro-Welt in Ordnung

Bericht von einer Dorftour statt der üblichen Städtetour mit dem Billigticket

Berlin, 15. Juni (ssl) Chaos im Nahverkehr wegen des Neun-Euro-Tickets? Nicht, wenn man sich nicht gerade Ferienwochenenden oder ohnehin überlaufene Touristen-Hotspots als Zeit und Ziel aussucht. Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und würde es zumindest allen weiter empfehlen, die vorurteilsfrei in Busse oder Bahnen des Nahverkehrs steigen und viel Zeit haben. Es ging von Berlin in ein Dorf im 350 Kilometer südlich gelegenen Fichtelgebirge. Mit dem Auto vier Stunden. Mit der Bahn mehr als doppelt so lange. Aber dabei gibt es noch viel zu erleben. Ein Reisebericht.

Bereit für die Sachsen-Franken-Magistrale. Regionalexpress nach Hof im Bahnhof Zwickau. © Foto: Thomas Rietig
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Für einen Tag das Meer sehen

Maria Kapellers „Lovely Planet“: Grundlagen für ethisch reflektiertes Reisen

Berlin, 15. April (ssl) Wie der Zufall so spielt, lag zeitgleich mit der Lektüre von „Lovely Planet“ ein Prospekt eines großen deutschen Bekleidungshauses im Briefkasten. Bei dem Buch der österreichischen Reisejournalistin Maria Kapeller mit dem Untertitel „Mit dem Herzen reisen und die Welt bewahren“ geht es darum, den nach ihrer Ansicht dem Menschen immanenten Drang zur Mobilität so weit zu zähmen und in den Dienst des verantwortungsvollen Lebens zu stellen, dass das schlechte Gewissen Ruhe gibt. In dem Prospekt geht es darum, Klamotten zu verkaufen. Beide Publikationen beschäftigen sich zugleich mit der Klimakrise: der Prospekt, weil das Unternehmen das einschlägige Zertifikat für die Compliance braucht; das Buch, weil die Autorin das Reisen kritisch-konstruktiv reflektiert.

Foto © Verlag Kremayr und Scheriau
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Alles „bio“ – oder was?

Timo Küntzles Buch „Landverstand“ kämpft gegen Wissenschaftsfeindlichkeit

Berlin, 09. April (ssl) Die Agentur, die „Landverstand“ von Timo Küntzle promotet, nennt es ein „Streitbuch“, und das ist es auch. Es streitet für eine sachlichere Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken, den Irrwegen und Notwendigkeiten einer modernen Landwirtschaft, deren Aufgabe es ist, bald zehn Milliarden Menschen das tägliche Brot zu sichern. Mit ausführlichem Zahlenmaterial, mit Studien und Quellen kämpft der Autor heldenhaft und zu Recht gegen Verallgemeinerungen und Herabwürdigungen industrieller und wissenschaftlicher Leistungen. Er gleitet dabei aber hin und wieder in Pauschalurteile über die Bio-Befürworter ab, obwohl er selbst Journalist ist, aber auch Agrarwissenschaftler.

© Verlag Kremayr und Scheriau
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Pandemie 2022-1: Naturerfahrungen durch die Jahrhunderte

Meine Lektüre im ersten Quartal 2022 – Von Younghusband über Zweig zu Schrott

Berlin, 17. Februar 2022 (ssl) Nun gehen meine gesammelten pandemischen Leseerfahrungen schon ins dritte Jahr. Es ist eher Zufall, dass sie diesmal mit Büchern über individuelle Methoden und Erfahrungen beginnen, wie sich der/die Einzelne durch Naturerfahrung, ob extrem oder alltäglich, möglicherweise höhere, auf jeden Fall aber optimistische Lebensperspektiven aneignen kann, aber in anhaltenden Corona-Zwängen kann das ja nicht schaden. Bemerkenswert ist dabei, dass das Erscheinungsdatum der beiden ersten Bücher knapp 90 Jahre auseinander liegt.

Mohn. Zu dem Buch “Wo die wilden Pflanzen wohnen” (#54)

(Zur Systematik, oder besser gesagt: Anarchie, der Buchauswahl finden Sie etwas am Ende des Posts.)

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Der Hopfen ist ein Rechtswinder

Ewald Webers Pflanzenbuch: Wo die wilden Pflanzen wohnen

Berlin, 03. Februar (ssl) Wussten Sie, dass es Rechtswinder und Linkswinder gibt? Im Gegensatz zu den HänderInnen beim Menschen sind bei den Schlingpflanzen die Rechtswinder die Ausnahme, also jene, die sich – wie der Hopfen – im Uhrzeigersinn um ihre Stütze herum hochwinden. Dies und andere botanische Details wild wachsender heimischer Pflanzen lernt, wer „Wo die wilden Pflanzen wachsen“ des Potsdamer Biologen Ewald Weber liest. In dem mit anschaulichen bunten Aquarellen und Schwarzweiß-Zeichnungen von Rita Mühlbauer ausgestatteten Buch nimmt er sich kleine und große, unscheinbare und geradezu gewaltige Pflanzen vor und erklärt, wo ihr Platz im Gefüge der Biosphäre ist beziehungsweise wo der Mensch in seinem Bemühen, die Welt zu kultivieren, ihnen einen Platz gelassen hat.

Herbstzeitlose. © alle Fotos: Thomas Rietig
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Verkehr: Optimierung vor Ausbau – aber schnell

Ex-SBB-Chef plädiert für klimagerechte Mobilität

© NZZ Libro, Schwabe Verlagsgruppe AG

Die Schweiz hat ein spitzenmäßig funktionierendes Bahnsystem, das vermutlich auch den Anforderungen des Kampfes gegen den Klimawandel gewachsen ist. So wird es zumindest in Deutschland wahrgenommen. Immer wieder stehen hier die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und die anderen Gesellschaften in der Eidgenossenschaft als leuchtende Beispiele im Raum. Aber Mitarbeiter der Deutschen Bahn argumentieren gebetsmühlenhaft, dass sich das Schweizer Vorbild mit seinem durchgetakteten und sinnvoll vernetzten System wegen der Größe der Bundesrepublik nicht auf Deutschland übertragen lässt.

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Vom Flüsschen zum Weltklima

Torsten Schäfers Buch „Wasserpfade“ über die Modau und den Klimawandel

„Vielleicht schreibt er mir aus der Seele“, dachte ich, als der oekom Verlag mir ein Besprechungsexemplar von „Wasserpfade“ von Torsten Schäfer anbot. Ich erwartete eine Geschichte, teils fiktional, vielleicht romantisch, selbstreflektierend in Natur-, genauer Wasserbeobachtung im deutschen Mittelgebirge. Diese Erwartungen wurden zwar nicht erfüllt, aber zu Ende gelesen habe ich es trotzdem. Ein informatives Sachbuch.

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Privatbahnen ermitteln mehr Potenzial der Schiene als der Bund

“Ambitioniertes, aber realistisches” Ziel: 10 Millionen Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr

Berlin, 03. September (ssl) Die Privatbahnen in Deutschland sehen ein deutlich höheres CO2-Einsparpotenzial bei der Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf die Schiene als das Bundesverkehrsministerium (BMVI) . Das geht aus einer Studie der Verkehrsberatung KCW hervor, deren erste Ergebnisse der Verband Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) am Dienstag (03. September) in Berlin vorstellte. Danach könnten im Jahr 2035 bis zu zehn Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden , wenn es gelänge, den Anteil der Schiene am Güterverkehr bis dahin von jetzt 17-18 auf 35 Prozent zu erhöhen. Tendenz auch danach steigend. Wachstumsprognosen eingerechnet, hätte das – abgesehen von der Klimafreundlichkeit – auch die erfreuliche Wirkung, dass rund 15 Prozent weniger Lastwagen auf den Straßen verkehrten.

Der Verkehr hat bisher nichts zur Reduzierung der CO2-Eimissionen beigetragen. © Grafik NEE/KCW
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Einmal Kanada und zurück für 5000 Mark

Fliegen kann mehr kosten, ohne gleich zum Privileg für Reiche zu werden

Berlin, 01. August 2019 (ssl) Wer für höhere Flugpreise eintritt, handelt sich schnell den Vorwurf ein, Fliegen quasi entsozialisieren zu wollen. Dabei hätten wir touristisch motivierten Passagiere, egal ob Viel- oder Wenigflieger, ein wesentlich besseres Standing, wenn es etwas teurer wäre. Vielleicht würden wir dann den Nutzen des Fliegens, um nicht zu sagen, die Erfüllung des Traums vom Fliegen, höher schätzen als im nicht artgerechten Gedränge eines Billigflieger-Jets. Am Ende wäre es eine Win-Win-Situation für alle, sogar für das Klima. Ein Rück- und Ausblick.

So sah der Flieger damals aus. © Foto: Air Canada
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Auch der modernste Diesel-Lkw kann die Umwelt verpesten

Wenn er manipuliert wird – 20 Prozent oder zwei Prozent betroffen? – Streit um Ausmaß des Betruges

Berlin, 24. Juli (ssl) Auch die modernsten Diesel-Lkw auf unseren Straßen und Autobahnen können die Umwelt verpesten, wenn sie nämlich in krimineller Absicht manipuliert werden. In welchem Ausmaß das tatsächlich der Fall ist, darüber streiten die Fachleute.

Abgasreinigung manipuliert oder nicht? Kontrolleure haben es schwer. © Foto: TollCollect
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Die Wende in der Elektromobilität

Industrie ruft nach Bestellungen von E-Fahrzeugen

Berlin, 14. März (ssl) Lange trat die Autoindustrie bei der Elektromobilität auf die Bremse. Das in scheinbarem Konsens mit der Politik gesetzte Ziel, bis 2020 ein Million E-Mobile aller Art auf der Straße zu haben, riss sie gewaltig. Der Diesel sei eine hervorragende Übergangstechnologie, hieß es ungeachtet der Skandale, es sei noch lange nicht ausgemacht, welche alternativen Antriebe am Ende das Rennen machen würden, alles viel zu teuer, keine Ladeinfrastruktur und so weiter. Beim Technischen Kongress des Verbandes der deutschen Automobilindustrie am Donnerstag in Berlin wurde eine Umkehr dieser Haltung deutlich. Jetzt pusht die Industrie. Volkswagen lieferte den dritten Tag hintereinander Fakten zu seiner künftigen E-Mobilitäts-Strategie, und der Zulieferer ZF Friedrichshafen AG rief Kommunen und Verkehrsunternehmen auf, Elektrobusse zu bestellen.

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Abschied vom analogen Ölzeitalter

Wie sich Busverkehr verändern kann – Ein Szenario

Berlin, 27.Oktober (ssl) Autonome Elektrobusse jeder Größe, Vorfahrt für öffentliche Verkehrsmittel, weniger Staus in den Städten, bessere Vertaktung des ländlichen Raumes – kurz: Mehr Lebensqualität durch bessere Mobilität. Sieht so der öffentliche Nahverkehr im Jahr 2040 aus? Nur wenn die Chancen richtig genutzt werden, die sich jetzt bieten, sagen Zukunftsforscher. Ein Szenario1.

Der kleine Bus fährt autonom. © Foto: Rietig

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Von der Dicken Bertha zur Antonow

Kummersdorf: Ein Ausflug in die deutsche Militärgeschichte

Transformatorenstation vor Kasino. © Alle Fotos: Rietig

Berlin, 16. Oktober (ssl) Passenderweise in der Nähe eines Ortes mit dem Namen Kummersdorf lassen sich fast 150 Jahre deutscher Militärgeschichte besichtigen. Das riesige Gelände der einstigen Heereswaffen-Versuchsanstalt diente zum Üben mit allem, was die Schrecken zweier Weltkriege verursachte. Danach wurde es zum Luft-Drehkreuz der sowjetischen Streitkräfte in der DDR. 1994 flog der letzte Russe von hier nach Hause, danach übernahm die Natur und nicht die Berliner Flughafenbauer. Von der Dicken Bertha zur Antonow weiterlesen

Die BVG lässt (k)einen fahren

Test mit autonomen Kleinbussen auf Charité-Campus

Auf in den Regelbetrieb. Links am Mikrofon Charité-Präsident Karl Max Einhäupl, neben dem Bus stehend von rechts Regierender Bürgermeister Michael Müller, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, BVG-Vorstandschefin Sigrid Nikutta und BVG-Digitalisierungs-Vorstand Henrik Haenecke. Alle Fotos © Thomas Rietig

Berlin, 26. März (ssl) Jetzt leuchten die autonom fahrenden Kleinbusse auf dem Charité-Campus im BVG-Gelb. Es fehlt nicht einmal der kesse Spruch an den Seiten: „Wir lassen keinen fahren.“ Kurzum, der Regelbetrieb des Modellversuchs hat am Montag (26. März) nach einer mehrmonatigen Testphase begonnen. Vorerst lassen sie aber doch einen (mit-) fahren, denn sie wissen noch nicht ganz genau, ob der kleine Bus mit dem Big-Data-Speicher auch wirklich immer ganz genau weiß, was er tut und was er tun sollte. Die BVG lässt (k)einen fahren weiterlesen

Dieselgipfel hilft E-Bussen auf die Straße

Elektromobilität für große Linienbusse: Stand der Dinge

So funktioniert der Elektrobus, wie er beispielsweise in Berlin verkehrt. Grafik: Bombardier

Berlin, 12. Dezember (ssl) Der Dieselskandal hat ein Gutes: Er bringt die Diskussion über Elektromobilität in den Städten ein großes Stück weiter. Zwar sind sich alle Beteiligten einig, dass allein mit Elektrobussen die Stickstoffemissionen nicht unter die gesetzlichen Grenzen zu bringen sind, aber die Umstellung kann einen nennenswerten Beitrag dazu liefern. Vor allem aber soll schnell Geld fließen: Die öffentliche Hand und die Autoindustrie stellen eine Milliarde Euro für die Kommunen zur Verfügung, um diese Umstellung voranzutreiben. National und international sind Betreiber mit Pilotprojekten, aber auch schon mit ganzen Netzen elektrischer Busse unterwegs. Sie alle wünschen sich auch von der deutschen Industrie ein marktgerechtes Angebot. Dieselgipfel hilft E-Bussen auf die Straße weiterlesen

Ladenhüter, Schnäppchen, Exportartikel: Der gebrauchte Diesel

DAT-Dieselbarometer gibt Aufschluss über erste Folgen des Dieselskandals

Autos mit alternativem Antrieb sind auch noch nicht so der Renner.  Hier die Parade der vom VCD als akzeptabel bezeichneten Fahrzeuge: Citroen C1, Toyota Prius, BMW i3 und VW eco up! Foto: Rietig

Berlin, 27. September (ssl) Die Autohändler spüren die ersten Folgen des Dieselskandals ganz direkt. Bei ihnen zeichnen sich gebrauchte Diesel-Pkw durch große Lagertreue aus, wenn sie überhaupt verkauft werden, dann ist viel Überzeugungsarbeit nötig, und viele gehen ins Ausland oder in Gebiete, in denen wahrscheinlich kein Fahrverbot droht. Elektroautos oder andere alternative Antriebsarten sind ebenfalls schwer verkäuflich. Ob das in Summe der Umwelt dient, wie beabsichtigt, darüber gibt es noch keine Untersuchungen. Die Experten der Deutschen Automobil-Treuhand (DAT) befürworten im Gegensatz zu den Herstellern eine zusätzliche Hardware-Nachrüstung bei Diesel-Autos. Ladenhüter, Schnäppchen, Exportartikel: Der gebrauchte Diesel weiterlesen

Autokauf: „Glücklich ist, wer warten kann“

VCD stellt Auto-Umweltliste 2017 vor

Citroen C1, Toyota Prius, BMW i3 und VW eco up! als Beispiele des VCD für Autos, die einigermaßen sauber sind und in nächster Zeit nicht von Fahrverboten betroffen sein dürften. Ein Diesel war bei der Liste von 34 umweltfreundlichen Autos nicht dabei. Foto: Rietig

Berlin, 25. Juli (ssl) Diesel? Kannst du vergessen, auch die neuesten. Benziner? Direkteinspritzer nur, wenn sie einen Filter haben, und den hat nur die S-Klasse von Mercedes, die verbraucht aber zu viel. Polo, Passat, Fiesta, Mondeo, Astra, 3er? Fehlanzeige in der Auto-Umweltliste, die der Verkehrsclub Deutschland am Donnerstag (07. September) in Berlin vorstellte. Grund dafür sind die bestehenden Grenzwertüberschreitungen vieler Modelle und bevorstehende neue Bestimmungen für Benziner. Also verkündete der VCD-Bundesvorsitzende Wasilis von Rauch das Motto: „Glücklich ist, wer warten kann.“ Autokauf: „Glücklich ist, wer warten kann“ weiterlesen

Augen auf beim Dieselkauf

UBA: Software-Update nützt kaum etwas – Hendricks: Wenn überhaupt, dann Euro-6d-Diesel kaufen

Berlin, 23. August (ssl) Das Dieselthema bleibt auf der Wahlkampf-Agenda. Fast täglich kommen neue Szenarien, Untersuchungen und Statistiken auf den Markt, die wegen ihrer unterschiedlichen Ergebnisse mögliche Kunden verunsichern. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks riet am am Mittwoch (23. August) Autokäufern öffentlich vom Kauf von Dieselfahrzeugen mit Ausnahme solcher ab, die die neuste Norm Euro 6d erfüllten. Bei allen anderen könne trotz Software-Update nicht garantiert werden, dass sie von drohenden Fahrverboten ausgenommen würden. Augen auf beim Dieselkauf weiterlesen

Gegen die Leistungs-Manie beim Auto

Eine klimaschonende Zukunft des Privat-Pkw erfordert mehr als nur Emissionsreduzierung am Auspuff

Würden nur mehr Autokäufer dem “schneller, stärker, größer” entsagen als die smart-Käufer. Foto von der Vorstellung der aktuellen smarts 2014. ©Thomas Rietig

Berlin, 23. April (ssl) Ist der Dieselkäufer oder ­-fahrer „der Depp“, wie die “Bild”-Zeitung neulich titelte? Oder verhält er sich auch nach dem Abgasskandal vernünftig? Mehrere Umweltverbände haben dazu am Dienstag aus Anlass der neuerlichen Selbstzünder-Bekenntnisse von Autoindustrie und Politikern bis hin zum grünen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, Stellung genommen. Fazit wie immer: Es kommt drauf an. Aber eigentlich ist das nicht die Frage. Die Frage ist: Kann Deutschland nicht auch ohne das sinnfreie „größer, schneller, stärker“ eine weltweit führende Autoindustrie haben? Gegen die Leistungs-Manie beim Auto weiterlesen

Letale Entnahme: Kein Mitleid mit MT 6 alias “Kurti”

Berlin, 28. April (ssl) – Ein Paradebeispiel korrekten Sprachgebrauchs hat das niedersächsische Umweltministerium bei den Presseunterrichtungen über die erfolgreiche Jagd nach einem Wolf in der Umgebung des Truppenübungsplatzes Munster abgeliefert.  Der eine nennt es letale Entnahme, der andere spricht von “erschossen”. Nachstehend Wortlautauszüge aus Pressemitteilungen, Hervorhebungen von mir.

Das ist nicht Kurti, sondern ein Beispielfoto. Es zeigt einen vermutlich namenlosen Wolf in der Lüneburger Heide.  Foto: Jürgen Borris/NABU
Das ist nicht Kurti, sondern ein Beispielfoto. Es zeigt einen vermutlich namenlosen Wolf in der Lüneburger Heide. Foto: Jürgen Borris/NABU

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Bahnchef Grube droht mit zehnprozentiger Preiserhöhung

Falls EEG-Ausnahmeregelung abgeschafft wird

 Wer mit ihm fährt reist in der Regel CO2-frei. Der ICE 3, Baureihe 407. Foto: Siemens
Wer mit ihm fährt reist in der Regel CO2-frei. Der ICE 3, Baureihe 407. Foto: Siemens

Berlin, 15. Januar (ssl) Der Vorstandschef der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, hat mit einer etwa zehnprozentigen Erhöhung der Fahrpreise für den Fall gedroht, dass für sein Unternehmen künftig nicht mehr die Ausnahmeregelung bei der EEG-Umlage gilt. Sollte die Bahn künftig die volle Umlage zahlen müssen, so kämen „Ausgaben in Höhe von ungefähr 500 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich“ auf uns zu, sagte Grube am Dienstagabend bei einer Veranstaltung des Deutschen Verkehrsforums (DVF) in Berlin. Das würde sich natürlich auf die Fahrpreise niederschlagen. Bahnchef Grube droht mit zehnprozentiger Preiserhöhung weiterlesen

Wenig Umweltbewusstsein bei Dienstwagenflotten

CO2-Ausstoß nimmt nur “im Schneckentempo” ab – Die meisten Befragten gaben der Umwelthilfe keine Antwort

Umweltfreundliche (vorn) und weniger umweltfreundliche Dienstwagen.
Umweltfreundliche (vorn) und weniger umweltfreundliche Dienstwagen.

Das Umweltbewusstsein beim Thema Dienstwagen ist bei vielen börsennotierten und mittelständischen Unternehmen offenbar nur gering ausgeprägt. Eine große Mehrheit von 166 befragten Unternehmen gab der Deutschen Umwelthilfe (DUH) auf die Frage : “Wie halten Sie es mit Ihren Dienstwagen?“ keine Antwort, wie die Organisation am Donnerstag bei der Vorstellung ihres jährlichen Dienstwagen-Checks bedauerte. Wenig Umweltbewusstsein bei Dienstwagenflotten weiterlesen