Timo Küntzles Buch „Landverstand“ kämpft gegen Wissenschaftsfeindlichkeit
Berlin, 09. April (ssl) Die Agentur, die „Landverstand“ von Timo Küntzle promotet, nennt es ein „Streitbuch“, und das ist es auch. Es streitet für eine sachlichere Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken, den Irrwegen und Notwendigkeiten einer modernen Landwirtschaft, deren Aufgabe es ist, bald zehn Milliarden Menschen das tägliche Brot zu sichern. Mit ausführlichem Zahlenmaterial, mit Studien und Quellen kämpft der Autor heldenhaft und zu Recht gegen Verallgemeinerungen und Herabwürdigungen industrieller und wissenschaftlicher Leistungen. Er gleitet dabei aber hin und wieder in Pauschalurteile über die Bio-Befürworter ab, obwohl er selbst Journalist ist, aber auch Agrarwissenschaftler.
Agrarmesse entwickelt sich von Mega-Theke zum ernst zu nehmenden Diskussionsforum
Berlin, 24. Januar (ssl) Was haben Kevin Kühnert und Julia Klöckner gemeinsam? Beide halten die Internationale Grüne Woche für ein ideales Diskussionsforum der Lebensmittel-, Agrar- und Forstwirtschaft einerseits und der Verbraucher andererseits. Die Messe, die am Sonntag 26. Januar zu Ende geht, war noch vor wenigen Jahren verschrien als Mekka für Freunde dumpfer Fress- und Sauforgien, hat sich zu einem Platz entwickelt, auf dem Informationen gesammelt, Argumente ohne Eifer und Zorn ausgetauscht und auch einmal vertieft werden können.
Man kann über Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner politisch denken, was man will, aber man kommt nicht umhin, ihr eine ganze Menge Charisma und Kommunikationsfähigkeit zuzugestehen. Die Frau hat endlich wieder frischen Wind in die bislang jedenfalls politisch recht verschnarchte Agrarlandschaft gebracht. Mehr Politik als auf der Grünen Woche 2019 dürfte kaum gehen. Der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin und Minister*innen aller Art gaben sich auf der Grünen Woche ein Stelldichein, ganz zu schweigen von Partei-, Fraktions- und Landesgruppenchefs von Dobrindt über Göring-Eckardt und Hofreiter bis Lindner (in alphabetischer Reihenfolge). Alle verkündeten, jeweils auf ihre politische Gefolgschaft zugeschnitten, das Bekenntnis, es sei nun wirklich an der Zeit, für gleichwertige Lebensverhältnisse in städtischen und ländlichen Räumen zu sorgen.
Projekt „F.R.A.N.Z.“ bremst Artenschwund, ohne die Landwirtschaft auszubremsen
Berlin, 10. Januar (ssl) Einer der reichsten Männer der Welt saß am Montag zwischen den Stühlen. Es war Michael Otto, Aufsichtsratschef des gleichnamigen Konzerns, den er zu einem der größten Versandunternehmen der Welt ausgebaut hat. Er ist auch Namens- und Geldgeber einer Stiftung, die sich dem Umweltschutz verpflichtet hat. Es ging darum, Ackerkräutern und Tieren wie Kiebitz und Feldhase wieder mehr Lebensraum zu verschaffen und gleichzeitig die Landwirtschaft nicht zu sehr zu belasten.Wo Acker und Kiebitz zusammenpassen weiterlesen →
„Maßnahmen zur Vergrämung oder Entnahme“ genehmigt
Hannover, 2. März (ssl) Das niedersächsische Umweltministerium hat den Wolf von Wildeshausen zum Abschuss freigegeben. Das Tier hat in den letzten Tagen in dem Ort bei Vechta für Aufregung gesorgt, indem es offensichtlich einige Schafe riss und durch Wohngebiete streifte. Das hatte nicht nur eine Landtagsdebatte zur Folge, sondern befeuerte auch über die Frage des Umgangs mit Wölfen eine bundesweite Debatte, die noch andauert.
Notizen vom Politpromi-Rundgang durch die Ernährungswelt
Dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, war auf die Schnelle nicht der Name des Bauernverbands-Präsidenten Joachim Rukwied eingefallen. Also begann er (Stunde 0:20 des Rundgangs) seine als Presse-Statement gedachte Begrüßung am Freitag Morgen am Ausgang der Halle acht mit den Worten: „Lieber DBV-Mensch“. Es folgte gleich noch ein „Verhörer“, den sein Sprecher Richard Meng anschließend ausdrücklich nicht freigab, aber – gesagt ist gesagt: „Selbstverständlich haben wir gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein großes Schutzbedürfnis.“ Das Schutzbedürfnis auf der Grünen Woche weiterlesen →