Meine Lektüre im vierten Quartal 2022 – Von Rilke über Grimm bis Lalami
Berlin, 31. Dezember 2022 (ssl) Ob Rache oder Imperialismus: Reisen aus Rache oder zu imperialistischen Zwecken bergen stets ein hohes Risiko des Scheiterns. Das zeigen die Berichte schicksalhafter Unternehmungen, die einen wesentlichen Anteil an meiner Lektüre im vierten Quartal 2022 ausmachten. Tragisch endete der Rachefeldzug der Nibelungen ins Land der Hunnen, tragisch auch so manche Eroberung in der Neuen Welt – nach vielen Jahren erfolgreich dagegen aber die wissenschaftliche Expedition zur Vermessung der Erde ins heutige Ecuador. Daneben standen Klassiker wie der einzige Roman Rainer Maria Rilkes oder die Kurzgeschichten voll englischen Humors von Saki in einer bibliophilen Ausgabe.
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Es begann im Herbst, auch jahreszeitlich passend, mit Rilke:
(84) Rilke, Rainer Maria: Die Aufzeichnungen des Malte Laurens Brigge
Gelesen als: Kommentierte Ausgabe. Stuttgart: Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG 1997/2004. Universal-Bibliothek Nr. 9626. Taschenbuch, 360 Seiten. ISBN 978-3-15-009626-0. 6,60 €
Über den Autor:Rainer Maria Rilke (*1875 Prag [Österreich/Ungarn] – 1926 Valmont bei Montreux [Schweiz]) gilt als einer der bedeutendsten Lyriker des frühen 20. Jahrhunderts. Seine impressionistischen Gedichte werden noch heute gerne zitiert und sind auch häufig Gegenstand musikalischer Interpretationen. „Malte Laurids Brigge“ ist sein einziger vollendeter Roman. Rilke hatte Zeit seines künstlerischen Lebens enge Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen sowohl aus den Bereichen der modernen Literatur als auch der bildenden Kunst. Er führte ein sehr unstetes Leben, das oft von Schwierigkeiten geprägt war, sich im Alltag befriedigend einzurichten. Leben wie Werk werden als Suche nach einer Position zwischen der Ablehnung mythischer/religiöser Konventionen und Einschüchterungen einerseits und eines puristischen Realismus andererseits gesehen.
Inhaltsangabe: In dem Roman in Tagebuchform beschreibt der letzte Vertreter eines dänischen Adelsgeschlechts in Paris seine inneren und äußeren, aktuellen und vergangenen Schwierigkeiten, seinen Platz in der Welt zu finden. Das Werk, in weiten Teilen autobiographisch geprägt,gilt in der Literaturwissenschaft als bedeutender Schritt der Abkehr von Realismus einerseits und Romantik andererseits hin zur Moderne, das die Zerrissenheit der Gesellschaft jener Zeit spiegelt.
Anlass der Lektüre: Stand ungelesen im Bücherregal.
Bewertung: Die Entstehungsgeschichte und der Inhalt passten zeitlich zu vorhergegangenen Lektüren (Hemingway, Mann u.a.), sodass mein Bild der intellektuellen Gesellschaft Europas im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts weitere Facetten erhält. Das war zwar hilfreich, auch in der Beurteilung der Vergleichbarkeit der gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Situation Europas mit der damaligen. Aber Stil, Handlung und Struktur entsprechen nicht meinen literarischen Vorlieben, sodass ich das Buch kaum zum zweiten Mal lesen werde.
(85) Rekel, Gerhard J.: Monsieur Orient-Express – Wie es Georges Nagelmackers gelang, Welten zu verbinden
Gelesen als: Wien:Kremayr und Scheriau GmbH & Co.KG 2022. Gebunden mit Schutzumschlag, zwei Karten im Vorsatz, zahlreiche Abbildungen Schwarzweiß und in Farbe. ISBN 978-3-218-01305-5. 25,– €
Über den Autor: Gerhard J. Rekel (*1965 Graz) studierte an der Filmakademie Wien. Er verfasst Drehbücher, u.a. für den „Tatort“ und „realisierte als Regisseur Wissenschaftsdokumentationen für arte, ZDF und andere Sender“. Außerdem schreibt er Romane, darunter „Der Duft des Kaffees“, dtv 2008. (Q: Klappentext und https://www.gerhardrekel.com/ueber-mich/ ).
Inhaltsangabe: Biographie Nagelmackers‘, der das Reisen mit der Eisenbahn im wahrsten Sinn des Wortes „salonfähig“ machte und es mit viel diplomatischem und offenbar wenig kaufmännischem Geschick verstand, transkontinentale Verbindungen wie den „Orient-Express“ zu etablieren und zu einer historischen Marke zu machen.
Anlass der Lektüre: Wurde mir als Besprechungsexemplar vom Verlag angeboten.
Bewertung: Die Lektüre ist amüsant bis spannend, auch wenn sie notgedrungen nur die erste Hälfte des „Orient-Express“-Mythos schildert, weil Nagelmackers 1905 starb. Ausführliche Besprechung siehe https://schienestrasseluft.de/2022/10/16/der-mann-der-europa-vernetzte/#more-2566
(86) Crane, Nicholas: Breitengrad – Die wahre Geschichte der Abenteurer, die unsere Welt formten
Gelesen als: Zürich: Midas Verlag AG 2022. Gebunden mit Schutzumschlag, 322 Seiten, zwei Karten, zahlreiche farbige Abbildungen. ISBN 978-3-038-765554. 24,– €
Über den Autor: Nicholas Crane (*1954 Hastings, UK) ist ein prominenter britischer Geograf und Autor geografischer Bücher. Mit seinem Cousin Richard Crane entdeckte und erkundete er 1986 zum ersten Mal den Pole of Inaccessibility, den Ort der Erde, der am weitesten vom Meer entfernt ist. Von 2015 bis 2018 war er Präsident der Royal Geographic Society. Sein Interesse an Geografie erwachte bei Fahrradtouren mit seinem Vater in Schottland.
Inhaltsangabe: Die Reise einer französisch-spanischen Forschergruppe nach Südamerika von 1735 bis 1745 mit der Aufgabe, dort mit Messungen am Äquator die Frage zu beantworten, ob die Erde eine an den Polen abgeflachte oder eine am Äquator „zusammengedrückte“ Kugel ist. Nicht nur die Lösung der Aufgabe, sondern auch die dabei auftretenden gruppendynamischen Prozesse und kolonialen Besonderheiten schildert Crane mit nüchternem Stil und oft unterkühltem britischen Humor.
Anlass der Lektüre: Wurde mir als Besprechungsexemplar zur Verfügung gestellt.
Bewertung: Spannend und aufschlussreich, lohnt sich. Ausführliche Besprechung: https://schienestrasseluft.de/2022/11/01/forschergeist-und-gruppendynamik/#more-2570
(87) Bong, Jörg: Die Flamme der Freiheit – Die deutsche Revolution 1848/49
Gelesen als: Köln: Kiepenheuer und Witsch 2022. Gebunden mit Schutzumschlag, 562 Seiten, ISBN 978-3-462-00313-0, 29,– €
Über den Autor: Bong (*1966) ist Historiker und Literaturwissenschaftler. Er betreute unter anderem von 1992 bis 1996 die Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Von 1997 bis 2019 war er für den S. Fischer Verlag tätig, zuletzt als Verleger. Er schreibt unter dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec Kriminalromane. Die von ihm erdachte Figur des Kommissars Dupin hat es als Serie in die ARD und zahlreiche ausländische Anstalten geschafft und ihm in Frankreich zahlreiche Ehrungen eingebracht.
Inhaltsangabe: Anhand prominenter, heute oft vergessener Vertreter der revolutionären Bewegung schildert Bong die Ereignisse in Deutschland vor der Paulskirchen-Versammlung und den Sieg der Restauration. Anschaulich werden die Schicksale der Revolutionäre ebenso wie die Wandlung der „Liberalen“ hin zu ungewollten oder gewollten Helfershelfern der Stärkung der Monarchie.
Anlass der Lektüre: Aus Interesse gekauft.
Bewertung: Ob die Exzesse auf Seiten der Staatsmacht – etwa in Berlin im März 1848 – oder die geradezu hilflosen Versuche auf Seiten der Republikaner (das waren damals die Fortschrittlichen), sich an Recht und Gesetz zu halten, damit ihnen nur ja kein Terrorismus vorgeworfen werden konnte – ob diese Ereignisse Lehren für die Gegenwart bereithalten, lässt Bong glücklicherweise offen. Klar wird aber, dass mit dem Einreichen von Petitionen keine Revolution vollendet werden kann. Denn die etablierte Politik hielt auch damals schon so viele Tricks und Bauernfängereien bereit („Wir prüfen den Antrag“), dass auf legale Weise kein Durchkommen ist. Welche tragischen historischen Konsequenzen das Scheitern der Bewegung für die anschließende Restauration und den Fortgang der Geschichte hatte, macht den Autor merklich betroffen. Sie wollten damals immerhin eine Bundesrepublik. Die kam erst 100 Jahre später.
(88) Saki: Die Verschwiegenheit der Lady Anne
Gelesen als: Die Bibliothek von Babel, Band 23. Stuttgart: Edition Weitbrecht im K. Thienemanns Verlag 1984. Broschur, 132 Seiten, ISBN 3-522-71230-7.
Heute lieferbar: Antiquarisch für ca. 5,– € und darunter erhältlich. Neuauflage 2008 von der Büchergilde, 978-3940111234, 17,90 €
Über den Autor: Saki ist ein Pseudonym von Hector Hugh Munro (1870 Akjab, Birma – 1916 Beaumont-Hamel, Frankreich). (Es ist nicht der Munro, nach dem die < 3000 Fuß hohen schottischen Berge benannt sind.) Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete er von 1902 bis 1908 als Auslandskorrespondent der Morning Post. Einer seiner Romane, „When William Came“, beschreibt Großbritannien, das von Kaiser Wilhelm erobert wurde, und die Reaktionen der Deutschen und der Engländer darauf mit bitterer Kritik an der britischen Oberschicht. Dazu passt sein Tod: Er kämpfte als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg und wurde in Frankreich von einem deutschen Soldaten erschossen.
Inhaltsangabe: Kurzgeschichten mit skurrilen Handlungen und vor allem Auflösungen. Eignet sich hervorragend zum Vorlesen (aber nicht alle Geschichten sind wegen zwar fantastischer, aber dennoch grausam wirkender Wendungen für Kinder geeignet).
Anlass der Lektüre: Stand ungelesen im Bücherregal.
Bewertung: Nach einer langen Reihe von Sachbüchern äußerst unterhaltsame und humorvolle Lektüre. Beispiel für den Humor: Über ein altes Auto: „Sie kennen den Wagen doch, nicht wahr? Man nennt ihn hier Der Neid des Sisyphos, weil er jede Steigung sehr flott nimmt, wenn man ihn schiebt.“
(89) Grimm, Albert Ludwig: Grimm’s Deutsche Sagen und Märchen für die Jugend
Gelesen als: Leipzig: J.M.Gebhardt’s Verlag o.J. [vermutl. 1872, 1. Aufl. 1867]. Dritte Auflage. Hardcover gebunden, mit 6 Illustrationen nach Aquarellen von „Grot-Johann in Düsseldorf“, 406 Seiten.
Heute lieferbar: Im Volltext gratis zu lesen im Münchner Digitalisierungszentrum – Digitale Bibliothek: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11017334?page=17
Über den Autor: A.L. Grimm (1786 Schlüchtern – 1872 Baden-Baden) ist laut Wikipedia trotz des nahgelegenen Geburtsortes nicht verwandt mit seinen weitaus berühmteren Namensvettern. Wie diese begeisterte er sich aber für das Sammeln volkstümlicher Mythen. Er studierte Theologie und Philologie an den Universitäten Tübingen und Heidelberg. Er bekleidete unter anderem das Amt des Bürgermeisters von Weinheim, wo er auch als Lehrer arbeitete. Als Anhänger der gemäßigten Fortschrittspartei war er mehrmals Abgeordneter für die zweite Kammer des Badischen Landtags, wo er unter anderem 1831 als einziger Abgeordneter den Antrag J.W. Speyerers auf vollständige Judenemanzipation unterstützte. (https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Ludwig_Grimm)
Inhaltsangabe: Die Nibelungen, der Erlkönig und Rübezahl sind die Hauptpersonen dieser Sammlung. Ihre Mythen werden ergänzt durch mehrere nicht ganz so epische Sagen, etwa die vom Mäuseturm in Bingen oder dem getreuen Eckart.
Anlass der Lektüre: Stand im Bücherregal, seit einem halben Jahrhundert nicht mehr gelesen.
Bewertung: Die Lektüre macht Spaß, nicht nur wegen des Inhalts, der in der ausführlichen Darstellung der drei genannten Mythen einige überlieferte Vorurteile revidiert, andere bestätigt und interessante Details über das Verständnis der Kriegführung beziehungsweise der allgemeinen Ethik der Austragung von Zwisten enthält. Auch die Grammatik vor rund 150 Jahren zu lesen ist interessant, erkennt der Leser doch, dass der Apostroph bei Namen im Genitiv (siehe Titel) oder das Dativ-e damals grammatische Regel war. Auch die zeitgenössische Rechtschreibung weicht in einigen Fällen erheblich von der heutigen ab. Die Verständlichkeit des Inhalts leidet darunter aber auch für heutige Leser nicht.
(90) Andersson, Per J.: Vom Schweden, der den Zug nahm und um die Welt reiste
Gelesen als: München: Verlag C.H. Beck oHG 2022, Gebunden mit Lesezeichen, Oktavheft-Format, 144 Seiten.ISBN 978-3406792878, Originalausgabe: Ta tåget, Ordfront Verlag Stockholm 2019.
Über den Autor: Andersson (*1962) ist ein schwedischer Reisejournalist, der unter anderem das Reisemagazin „Vagabond“ gegründet hat.
Inhaltsangabe: Beschreibung einiger klassischer Zugfahrten, die Andersson selbst absolviert hat, darunter eine „auf den Gleisen“ des Orient-Express oder eine Fahrt mit dem Lake Shore Limited von New York nach Chicago.
Anlass der Lektüre: Geschenk.
Bewertung: Angenehme Lektüre. Gerade das Richtige für zwischendurch. Im Vorwort und am Schluss des Buches macht er sich Gedanken über die Sinnhaftigkeit des Reisens im Zeichen der Klimakrise. Es ist richtig, diese Gedanken nicht außen vor zu lassen, aber es kann nicht oft genug gesagt werden, dass das Reisen – jedenfalls wenn man es (auch!) aus Lern- und Wissbegierde unternimmt – sehr sinnvoll ist. Das Umweltbewusstsein sollte aber immer mit von der Partie sein. In der Schlussbetrachtung bekennt er seine Sympathie für das Hyperloop-System, weil es umwelttechnisch gesehen viele Vorteile habe. Abgesehen davon, dass hier Zweifel angemeldet werden dürfen, geht auch einer der wesentlichen Aspekte des Reisens verloren, insbesondere der Bahn-Reisen, weniger der Flugreisen verloren, nämlich die Erkenntnis über den Übergang zwischen Start und Ziel, also die vorbeiziehende Landschaft im weitesten Sinn.
(91) Lalami, Laila: Der verbotene Bericht. Roman. Aus dem Amerikanischen von Michaela Grabinger.
Gelesen als: Zürich, Berlin: Kein&Aber AG 2022, https://www.keinundaber.ch . 493 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, Lesezeichen. ISBN 978-3-0369-5888-0. 27 €. Originalausgabe: The Moor’s Account. New York: Pantheon (Penguin Random Hause) 2014.
Über den Autor: Lalami (*1968 Rabat) studierte in Marokko, Großbritannien, wo sie ein Masterstudium in Linguistik abschloss, und den USA. Sie ist Professorin für kreatives Schreiben an der UCLA und lebt in Los Angeles. Mit dem vorliegenden Buch war sie Finalistin für den Pulitzerpreis und wurde u.a. mit dem American Book Award ausgezeichnet (Q: Klappentext)
Inhaltsangabe: Die fiktive Geschichte einer realen spanischen Eroberungsexpedition im 16. Jahrhundert im südlichen Nordamerika, aufgeschrieben von einem schwarzen Sklaven. Von der großen Expedition, mit der Gebietsansprüche gefestigt und rivalisierende Eroberer verhaftet werden sollten (https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A1nfilo_de_Narv%C3%A1ez), überlebten nur vier Männer, die sich zu Fuß Jahre lang bis ins heutige Mexiko-Stadt durchschlugen. Einer davon war ein schwarzer Sklave aus Marokko, der die Geschichte erzählt.
Anlass der Lektüre: Weihnachtsgeschenk.
Bewertung: „Verboten“ ist der Bericht aus der Feder des Unterdrückten, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Die Autorin ergänzt die Eroberungsgeschichte aus der Perspektive eines Unterdrückten, wie nicht in den ruhmreichen Annalen europäischer Archive zu finden ist. Mit der Schilderung der Grausamkeiten der Eroberer (auch untereinander), zum Beispiel Kannibalismus, beschäftigt sich die Autorin mit der Aufgabe, auch im Detail das einseitige überlieferte Bild der Eroberungsfeldzüge zu korrigieren. Abgesehen von historischen Überlieferungen, ist dieses Bild natürlich schon lange wissenschaftlich korrigiert, aber es schadet nichts, es in dieser spannenden Erzählung noch einmal vor Augen geführt zu bekommen.
Zur Auswahl der Bücher
Wie immer, ist die Auswahl der Bücher mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Dass ich hier Beschreibungen meiner Lektüre veröffentliche, hat folgenden Hintergrund: Oft sind mir Inhalte der Lektüre nach einiger Zeit nicht mehr präsent. Da habe ich mir gedacht, ich schreibe sie nach der Lektüre kurz auf. Und wenn ich das schon tue, dachte ich mir weiter, kann ich das Geschriebene auch gleich in das Blog stellen, um vielleicht andere Menschen zu Lektüre anzuregen.
Natürlich lese ich keine Bücher zu Themen, die mich überhaupt nicht interessieren, oder Romane, die mir schon vom Klappentext her nichts zu bringen scheinen. Meine Auswahl wird bestimmt durch das Bedürfnis, das Wissen in einem bestimmten Gebiet zu vertiefen. Oder (Vor-) Urteile innerhalb der Gesellschaft zu verifizieren oder zu falsifizieren. Oder die Bücher werden mir als Besprechungsexemplare angeboten. Oder Neugier. Oder eine Empfehlung oder einfach ein „Festlesen“ in einem Buch, das einem beim Nachschlagen in einem anderen auffällt. Oder ich greife mir aus meinen überfüllten Regalen eins, das ich schon immer mal lesen wollte.
Die mehr als 90 Bücher, die seit Pandemiebeginn bereits über meinen Nachttisch gegangen sind, finden Leserinnen und Leser hier, hier, hier, hier, hier und hier.
Für Anregungen und konstruktive Kritik bin ich jederzeit dankbar. Falls jemand sich in irgendwelchen Rechten verletzt fühlen sollte, bitte ich vor der Einleitung rechtlicher Schritte um ein klärendes Gespräch. Probleme lassen sich bestimmt gütlich und ohne Aufwand lösen.