Aus dem Rhein-Main-Gebiet mit einer Buchung durch verschiedene Verbünde

DB und RMV starten Ticketverbund – BVG: Erst mal vor Ort multimodal –

Berlin, 15. Juni (ssl) Die digitale Fahrkarte ist schon wieder ein Stück komfortabler geworden. Die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) haben ihren digitalen Fahrkartenverkauf synchronisiert. So können Fahrgäste jetzt über die App des RMV Fernverkehrstickets kaufen. Am Ende der Entwicklung soll eine freizügige Verwendung möglichst vieler regionaler und lokaler Apps zum Kauf von Tickets für Strecken bundesweit stehen.

Im DB Navigator sind bereits 20 Verkehrsverbünde integriert, wie DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber am Dienstag bei der Jahrestagung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Potsdam mitteilte. Neu ist bei der Kooperation mit dem RMV aber, dass aus der RMV-App heraus auch Fernverkehrstickets der Deutschen Bahn gebucht werden können.

Die Kooperation ist im Zusammenhang mit der Initiative „Mobility inside“ des VDV zu sehen, die vor einiger Zeit zur Gründung einer gleichnamigen Gesellschaft geführt hat. Sie ist eine gemeinsame Tochter von neun Personenverkehrsunternehmen, darunter die DB und der RMV, mit dem Ziel der Bereitstellung einer gemeinsamen Buchungsplattform (SSL berichtete hier schon darüber). Sie soll es ermöglichen, aus einer App eines lokalen oder regionalen Verkehrsbetriebs heraus ein Ticket für eine gesamte Reisekette mit verschiedenen Verkehrsträgern zu buchen. So erklärte denn auch RMV-Geschäftsführer Knut Ringat, die Kooperation sei „der erste Schritt in Richtung eines anbieterübergreifenden Angebots, wie es die Vernetzungsinitiative Mobility inside zum Ziel hat. So können wir unseren Fahrgästen Mobilität aus einem Guss anbieten.“ Zwar sind mit den derzeitigen Gesellschaftern rund 40 Prozent des Angebots in der Bundesrepublik repräsentiert, wie der VDV betont, aber einige wichtige, darunter etwa das größte deutsche Nahverkehrsunternehmen, die Berliner BVG, fehlen.

Diese schließt eine spätere Teilnahme an „Mobility inside“ nicht aus, wie ein BVG-Sprecher auf Anfrage mitteilte. Vorrang habe aber die Buchung verschiedener Verkehrsträger im heimatlichen Verbreitungsgebiet, weil das auch das größte Interesse der Kunden sei. „Wir wollen unsere App zu einer Mobilitätsplattform für die Hauptstadtregion weiterentwickeln”, hieß es in der Stellungnahme. “Zukünftig soll es möglich sein, Fahrten mit Bussen und Bahnen, Carsharing, Leihfahrrad, Elektroscooter oder Taxi aus einer Hand zu planen, zu buchen und zu bezahlen. Hier liegt der Fokus unserer Kunden. Trotzdem beobachten wir die technischen Fortschritte von Mobility Inside und schließen perspektivisch eine Teilnahme nicht aus.