Berlin, 4. Mail (ssl) „Menschenliebe und die politischen Systeme von Europa harmonieren nicht miteinander.“ Das ist eine der Erkenntnisse des Buches, das ich gerade gelesen habe. Auch wenn knapp ein Vierteljahrtausend zwischen der Niederschrift und meiner Lektüre liegt, hat es mich in den vergangenen Wochen sehr in seinen Bann gezogen: „Eine Reise um die Welt“ von Georg Forster aus den Jahren 1778-1780. Der Autor, vor 270 Jahren geboren, ist ein wenig unterbewertet in einer Zeit, in der Aufklärung und reine wie praktische Vernunft bei vielen auf dem Prüfstand stehen.
Berlin, 6. April (ssl)Der Blick in eines der allgemein zugänglichen Luftverkehrs-Trackingsysteme zeigt zurzeit ein großes schwarzes Loch in Osteuropa. Der Luftraum über der Ukraine scheint leer, weil dort kriegsbedingt kein ziviler Luftverkehr mehr stattfindet. Zwei Flieger an den Rändern des schwarzen Lochs ermöglichen einen Blick in fast sieben Jahrzehnte Luftfahrtgeschichte.
Christoph Martin Wielands Aufsätze über die französische Revolution
Die Französische Revolution als historischen Wendepunkt zu einer auch in den Regierungsformen aufgeklärten und demokratischen Gesellschaft zu begreifen, ist nichts Besonderes, insbesondere nicht aus dem Abstand von mehr als zwei Jahrhunderten. Sie reiht sich in unser Verständnis historischer Entwicklungen als mehr oder weniger zwangsläufig in der unmittelbaren Folge der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 und der darauf folgenden Verfassung von 1787 mit ihrem berühmten Beginn „We the people“ ein. Die Entwicklung, die die Ereignisse anschließend in jenen Ländern genommen haben, die wir als „westlich aufgeklärt“ bezeichnen, lässt die Revolution bei allen Spänen, die dabei gefallen sind, für heutige Bürgerliche in durchaus positivem Licht erscheinen.