Günstiges Fliegen wird teurer

DLR-„Low-Cost-Monitor“ registriert insgesamt aber einen deutlichen Zuwachs gegenüber 2013 – Weniger Billigflieger innerdeutsch unterwegs

Ein Airbus A319 der Lufthansa-Tochter German Wings. ©Germanwings
Ein Airbus A319 der Lufthansa-Tochter Germanwings. © Germanwings

Berlin, 24. April (ssl) Billiges Fliegen wird teurer. Im deutschen Markt ist der Luftverkehr mit „Günstigfliegern“ im ersten Quartal 2014 um rund zehn Prozent gestiegen. Bei den innerdeutschen Verbindungen ist das Billigangebot jedoch im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres zurückgegangen, anders als bei Flügen nach Spanien und Großbritannien. Das ergab der „Low Cost Monitor“, den das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Donnerstag veröffentlichte. Zurückzuführen ist das Wachstum vor allem auf große Gesellschaften wie die Lufthansa, die mit ihrer Tochter Germanwings  eine große Zahl an Billigflügen anbot.

Die Preise für die Flüge lagen nach der DLR-Erhebung zwischen 70 und 160 Euro brutto  je nach Fluggesellschaft. Im Vorjahr ermittelte das Zentrum noch Tarife zwischen 60 und 120 Euro. Der Preisanalyse des DLR zufolge sind die Fluggesellschaften Wizz mit durchschnittlich brutto 69,99 Euro und Ryanair mit 78,78 Euro die preisgünstigsten Low Cost Carrier auf dem deutschen Markt. Wizz bietet aber nur 20 Strecken ab Deutschland an, Ryanair, der europäische Marktführer, rund 120. Easyjet mit 97,44 Euro, Germanwings mit 144,33 Euro und Air Berlin mit 158,64 Euro lagen deutlich darüber. Im Frühjahr 2014 seien die Preise nicht nur im Vergleich zum Herbst, sondern auch zum 2013 bei den meisten Gesellschaften gestiegen.

Im Spanienverkehr stieg die Streckendichte nach Angaben von Studienleiter Peter Berster vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr um 28 Prozent – offenbar ein Zeichen für den zunehmenden Wettbewerb zwischen Air Berlin, das mit 42 Prozent Marktführer in diesem Segment in Deutschland bleibt, und der Lufthansa-Tochter. Nach Großbritannien stieg es um 14 Prozent und nach Österreich um zehn Prozent.

Low-Cost-Carrier werden unter anderem durch niedrige Preise und deren generelle Verfügbarkeit und/oder durch Direktvertrieb im Internet charakterisiert. Sowohl Air Berlin als auch Lufthansa/Germanwings sind in ihrer Marketingstrategie allerdings nicht zufrieden mit der Kategorisierung als „Billigflieger“, weshalb das DLR wohl auch das Wort „Günstigflieger“ verwendet. Berster räumte ein, dass das Segment ohnehin immer schwieriger von den übrigen Linienfliegern zu trennen sei: „Die Geschäftsmodelle einiger Low Cost-Gesellschaften verschmelzen mit denen traditioneller Airlines und erschweren die Zuordnung. Dies trifft besonders auf Air Berlin zu.“ Aber das Low-Cost-Segment sei „weiter klar erkennbar“.

Zur ausführlichen Fassung des DLR-Low Cost Monitors geht es hier: http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-10097/#gallery/14442