BDLI will ILA 2018 mit Flugprogramm in Berlin halten

Thum: Läuft auch, wenn BER in Betrieb ist

Es begann in Deutschland: Der Original-Nachbau des Fluggleiters von Otto Lilienthal ist auch auf der Show zu sehen. Foto: ILA 2016
Es begann in Deutschland: Der Original-Nachbau des Fluggleiters von Otto Lilienthal ist auch auf der Show zu sehen. Foto: ILA 2016

Berlin, 30. Mai (ssl) Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) will die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) einschließlich Flugvorführungen auch über 2016 hinaus in Berlin halten. „Es wird 2018 eine ILA mit Flugprogramm in Berlin geben“, sagte BDLI-Hauptgeschäftsführer Volker Thum am Rande einer Presseveranstaltung der diesjährigen ILA. Der Verband stehe zum Standort und dazu, dass zur ILA ein Flugprogramm gehöre. Auch der derzeitige BER-Chef Karsten Mühlenfeld stehe diesem Plan nicht ablehnend gegenüber. Dessen Vorgänger Hartmut Mehdorn hatte ILA-Flugvorführungen bei laufendem BER-Betrieb abgelehnt.

Thum sagte, auch wenn der Flughafen BER zum Zeitpunkt der nächsten ILA in Betrieb sein sollte, stehe einem Flugprogramm zur ILA nichts entgegen. Air Shows in aller Welt bewiesen, dass auch an Flughäfen mit vollem Betrieb Flugvorführungen möglich seien, und nannte das Beispiel Singapur.

Der BDLI ist zusammen mit der Messe Berlin GmbH Ausrichter der Veranstaltung, die seit der Wiedervereinigung im zweijährigen Turnus in Berlin stattfindet. Wesentliche Attraktion für die mehreren Hunderttausend Besucher, die an den Publikumstagen dorthin kommen, sind die Flugvorführungen von Zivil- und Militärmaschinen, Kunstfliegern und Oldtimern.  Die Zukunft der ILA am Standort Berlin wird hin und wieder mit dem Vorbehalt infrage gestellt, bei vollem Betrieb des neuen Flughafens BER sei kein Flugprogramm möglich, da es den laufenden Betrieb störe.

Bei der Vorbesichtigung des Space Pavilions auf der ILA: BDLI-Hauptgeschäftsführer Volker Thum, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und der Leiter Kommunikation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Andreas Schütz (v.l.). Foto: ILA
Bei der Vorbesichtigung des Space Pavilions auf der ILA: BDLI-Hauptgeschäftsführer Volker Thum, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und der Leiter Kommunikation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Andreas Schütz (v.l.). Foto: ILA

Thum plädierte auch dafür, die ILA ungeachtet der starken Konkurrenz von Luftfahrtschauen im französischen Le Bourget und im britischen Farnborough weiter zu führen, da die deutsche Industrie so ihre weltweit führende Rolle in Luft- und Raumfahrt hervorragend darstellen könne und ein Branchentreffpunkt geschaffen sei, der seinesgleichen suche. Er deutete allerdings die Möglichkeit an, dass alle drei Luftfahrtschauen im dreijährigen Turnus stattfinden könnten, um Kannibalisierungseffekte zu verringern. Es komme darauf an, die Messe mit Alleinstellungsmerkmalen so zu positionieren, dass für Fachleute ein Besuch unbedingt nötig erscheine. In diesem Jahr versucht es die ILA mit starker Betonung von innovativen Highlights der Industrie, aber auch der Forschung. Außerdem, so Thum, stehe das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für einen weltweit einmaligen Verbund von Forschung, Lehre und Industrie.

Die ILA 2016 wird am Mittwoch, 1. Juni, von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) eröffnet. Sie dauert bis einschließlich 4. Juni. Der 1. und der 2. Juni sind Fachbesuchertage, am 3. und 4. Juni steht sie auch dem allgemeinen Publikum offen. Größter Aussteller ist die Bundeswehr, deren Chefin, Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), ihr am 2. Juni von 13:00 bis 16:00 Uhr einen Besuch abstatten will.

Details zu Programm, Anfahrt, Öffnungszeiten: www.ila-berlin.de

 

(Transparenzhinweis: Der Autor Thomas Rietig arbeitet während der ILA für die Messe Berlin GmbH als Tagesberichterstatter.)