Bahnhöfe des Jahres 2013 stehen fest – „Die Extreme sind größer geworden“
Berlin, 22. August (ssl) Göttingen, Oberursel und Murnau sind die Bahnhöfe des Jahres 2013. Bei Göttingen überzeugte neben der Gestaltung des Bahnhofsumfeldes die fahrradfreundliche Ausstattung der Station, bei Oberursel im Taunus war es die aus Sicht der Jury ideale Verknüpfung von S- und U-Bahn. Murnau in Oberbayern, das den Touristikpreis erhielt, half die gelungene Totalrenovierung eines privaten Investors auf das Siegertreppchen, wie der der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Donnerstag in Berlin bekanntgab.
Erstmals in der zehnjährigen Geschichte des Wettbewerbs um die beste Station im deutschen Schienennetz schaffte es auch ein virtueller Bahnhof in die Bestenliste. Etwashausen, ein Haltepunkt einer Berliner Modellbahnanlage, errang Platz 12 bei den Kleinstadtbahnhöfen, nicht zuletzt, weil es in dem Ort eine virtuelle Zeitung gibt, die „Etwaigen Nachrichten“, die wiederum seit sieben Jahren im Internet Präsenz zeigt.
Die Allianz pro Schiene ruft die Bahnnutzer jedes Jahr auf, die rund 5.400 deutschen Stationen zu bewerten, um den Bahnhofsmanagern ein Ziel zu geben, aber auch, um das notorisch schlechte Image der Stationen aufzubessern. Den Ausschlag gibt letztlich allerdings nicht die Zahl der Stimmen, sondern die subjektive Bewertung einer Jury von Vertretern aus Bahn-Interessengruppen wie etwa dem Verkehrsclub Deutschland, der ADFC oder der Fahrgastverband Pro Bahn. Flege wagte in einem Résumé über die Arbeit des vergangenen Jahrzehnts zwar keine Wertung zu der Frage, ob die Bahnhöfe seitdem besser geworden wären, meinte aber: „Heute kennt man die guten Bahnhöfe.“ Jedenfalls seien die Extreme größer geworden, etwa zwischen den preisgekrönten und einigen Schmuddelbahnhöfen.