Deutsche Bahn kauft Osteuropa-Geschäft von Veolia

Busnetze in sechs Ländern – Gesamtumsatz 253 Millionen Euro – Kaufpreis nicht genannt

DB-Arriva-Bus in Tschechien. Foto: DB Arriva
DB-Arriva-Bus in Tschechien. Foto: DB Arriva

Berlin, 16. Mai (ssl) Die Deutsche Bahn AG hat ihre Marktposition in Europa mit der Übernahme der osteuropäischen Verkehre des französischen Konzerns Veolia Transdev erheblich ausgeweitet. Sie ist damit außerhalb Deutschlands in 15 europäischen Ländern aktiv, wie Personenverkehrs-Vorstand Ulrich Homburg mitteilte. „Wir sind damit der größte internationale Betreiber von Personenverkehr im osteuropäischen Bereich.“ In Tschechien ist die DB mit ihrer Europa-Regionalverkehrstochter Arriva nun Marktführer geworden.

 

Über den Kaufpreis sagte Homburg nichts, ebenso wenig wie über die Ergebnissituation der Osteuropa-Verkehre von Veolia. Er stellte aber klar, dass der Neuerwerb „von Anfang an „einen deutlichen Beitrag zum Gesamtergebnis liefern“ müsse.

DB Arriva baut mit der Akquisition das Geschäft in Polen, der Slowakei und Tschechien weiter aus. Kroatien, Serbien und Slowenien kommen neu dazu. Kartellrechtliche Fragen seien bereits geklärt, sagte Homburg.

Die neu erworbenen Gesellschaften beschäftigen 6.300 Mitarbeiter und betreiben mehr als 3.400 Fahrzeuge an rund 60 Standorten. Der Umsatz lag 2012 bei 253 Millionen Euro. Die größten Netze kommen im Norden und Süden Polens mit insgesamt 1.800 Mitarbeitern und 840 Bussen und in den urbanen Regionen Tschechiens um Prag, Ostrau (Ostrava), und Teplitz (Teplice) mit 2.600 Mitarbeitern und 1.600 Fahrzeugen dazu. Im wesentlichen werden innerstädtische und regionale Buslinien betrieben, aber auch Schulbusse, Fern- und Charterverkehr. In Nordmähren bietet das Unternehmen regionalen Schienenverkehr an.

Die DB AG will den Neuerwerb Homburg zufolge aus dem laufenden Geschäft finanzieren. Der Personenverkehrs-Vorstand ergänzte, es gebe bei keinem der erworbenen Netze Investitionsrückstau.