Vorbereitungen für Evakuierungsflüge aus Ägypten

Firmen wollen ihre Mitarbeiter in Dubai oder Zypern in Sicherheit bringen

Berlin, 2. August (ssl) Angesichts möglicher Eskalation der Lage in Ägypten werden erste Vorbereitungen für die Evakuierung von Ausländern getroffen. Der Fluganbieter Air Charter Service (ACS) meldete am Freitag in Berlin, er stelle „am Flughafen Kairo ab sofort Charterflugzeuge für diejenigen bereit, die das Land schnell verlassen wollen“.

Justin Bowman, der stellvertretende Geschäftsführer der ACS Gruppe, wurde mit den Worten zitiert: „Wir haben Anrufe von besorgten Firmen bekommen. Die Unternehmen befürchten eine weitere Eskalation in Ägypten. Wir haben deshalb mehrere Flugzeuge am Flughafen Kairo bereitgestellt, um Firmenmitarbeiter schnellstmöglich unter anderem nach Dubai ausfliegen zu können.“ Es gebe außerdem Anfragen, Menschen „nach Zypern und in die umliegenden Länder zu fliegen, um sie vor den Unruhen in Ägypten in Sicherheit zu bringen“.

In Kairo halten Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi einen zentralen Platz besetzt, um gegen die Absetzung des demokratisch gewählten Staatsoberhaupts zu protestieren. Allgemein wird damit gerechnet, dass es am Wochenende zu möglicherweise gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Mursi-Gegnern oder dem Militär kommt.

Das Auswärtige Amt rät derzeit von Reisen unter anderem nach Kairo mit folgendem Text ab: „Von Reisen nach Ägypten, insbesondere in das Nildelta, auf den Sinai sowie in das ägyptisch-libysche Grenzgebiet, wird in der aktuellen Lage vor dem Hintergrund der sehr unbeständigen Sicherheitslage dringend abgeraten. Dies gilt auch für Kairo und die Touristenzentren in Oberägypten (Luxor, Assuan, Nilkreuzfahrten).“

ACS flog eigenen Angaben zufolge während der Aufstände des arabischen Frühlings im Jahr 2011 knapp 15.000 Ausländer aus Ägypten, Libyen und Tunesien aus. Stephan Blank, Geschäftsführer ACS Deutschland, sagt: „80 deutsche Firmen sind nach Angaben der Deutschen Industrie und Handelskammer mit eigenen Niederlassungen in dem Land tätig und beschäftigen 24.000 Mitarbeiter. Wenn kurzfristig Tausende Menschen das Land verlassen wollen, sind koordinierte Abläufe unerlässlich. Darauf haben wir uns jetzt vorbereitet und auch eine 24-Stunden-Hotline unter der +49 69 509 528 510 geschaltet.“

(Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.)