Berlin, 21. Mai (ssl) Etihad Airways will mehr als 50 Piloten von Air Berlin übernehmen. Das kündigte der größte Anteilseigner der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft am Dienstag an. Air Berlin hat zurzeit einen Überhang an Piloten, weil sie seit Monaten ihr Programm auf profitable Routen zusammenstreicht und deshalb auch die Flotte um etwa zehn Prozent auf 143 verkleinert. Außerdem steht im Rahmen des Konsolidierungsprogramms „Turbine“ bei Air Berlin ohnehin Stellenabbau auf der Tagesordnung. Etihad dagegen will seine Flotte von derzeit 77 Jets deutlich vergrößern und erwartet den Angaben zufolge die Auslieferung von 90 Maschinen in diesem Jahr.
Die ersten sechs Ersten Offiziere seien schon bei Etihad gelandet, meldete die Airline. Sie dürfen Boeing-737-Maschinen fliegen und lassen sich zurzeit in Abu Dhabi im Etihad Airways Flight Training Centre auf den Großraumjet Boeing 777 umschulen. Weitere Piloten und Erste Offiziere sollen in den kommenden Monaten für Flugzeuge der Typen Airbus A320 und A330 wechseln. Nils Korte, einer aus der ersten Sechser-Gruppe, wurde mit den Worten zitiert: „Aufnahme, Unterstützung und das Training in Abu Dhabi waren großartig, und wir sind ein Beweis für die Vorteile, die aus der Kooperation der beiden Fluggesellschaften entstehen.“ Bei Etihad arbeiten zurzeit mehr als 1.400 Piloten. Ihre Zahl soll bis 2020 um 1.000 wachsen.