Investor Peter Löw zieht Bilanz seines Berufslebens – 250 Unternehmen gekauft – Eine von zwei Pleiten war dapd
Von Thomas Rietig
Berlin, 22. November (ssl) Höchst selten wird einem ein Buch zur Besprechung angeboten, in dem man selbst, wenn auch nicht namentlich genannt, vorkommt. Es handelt sich um das Werk „Flusenflug“ des Investors Peter Löw, der mit seinem Freund Martin Vorderwülbecke vor knapp einem Jahrzehnt den Deutschen Dienst der internationalen Nachrichtenagentur AP kaufte und mit der ihm bereits gehörenden Agentur ddp zur dapd verschmolz. Zwei Jahre später folgte die Pleite, und 300 Mitarbeiter standen auf der Straße. Transparenzhinweis: Der Autor der folgenden Rezension arbeitete für AP und dapd. Sie ist in der Ich-Form gehalten, um auch nur den Anschein von Objektivität zu vermeiden. Sie kann allerdings Spuren von Ironie enthalten.
Märchenhaftes zur Frage der „Genehmigung“, “Abstimmung” oder “Autorisierung” von Interviews
Berlin, 09. Februar (ssl) Es waren einmal drei Lohnschreiber, die machten sich vor Jahren kurz vor dem Weihnachtsfest in ein Land im Südwesten auf, das für seine Weine und seine bodenständige Politik bekannt war. Sie wollten den Landesfürsten interviewen, der auch in der fernen Reichshauptstadt eine bedeutende Rolle spielte. Er war zu jenem Zeitpunkt gleichzeitig Vorsitzender der zweitgrößten Partei im Reich. Was ihnen dabei widerfuhr, schildert das nachfolgende Märchen. Es hat einen wahren Kern.Drei Lohnschreiber und ein Landesfürst weiterlesen →
Verhandlungen mit Investoren vorerst gescheitert – “Immer noch Chance auf positive Entscheidung”
Die Nachrichtenagentur dapd wird in wenigen Minuten den Betrieb einstellen. Wie sie selbst am Donnerstag Nachmittag in einer Meldung an die Kunden mitteilte, sind “mehrere Verhandlungspartner abgesprungen”, mit denen nach der zweimaligen Insolvenz versucht werden sollte, den Betrieb weiterzuführen. Bis Ende April erhalten die rund 160 verbliebenen Mitarbeiter noch Insolvenzgeld, dann droht ihnen die Arbeitslosigkeit. Als “letzter aussichtsreicher Gesprächspartner” habe auch die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti am Dienstag die Beratungen über einen Einstieg abgebrochen. Das erklärte die vorläufige Insolvenzverwalterin Petra Hilgers am Donnerstag. Weiter hieß es in der Meldung: “Damit wird die Belieferung der dapd-Kunden mit Nachrichten, Bilder, Grafik und Videos um 17.00 Uhr eingestellt.” Gescheitert ist damit der Versuch, in Deutschland neben dpa eine zweite Nachrichtenagentur zu etablieren. Insgesamt hat es nach einer ersten Kündigungswelle 300 Menschen den Arbeitsplatz gekostet.