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Von Wohltätern und subalternen Journalisten

Investor Peter Löw zieht Bilanz seines Berufslebens – 250 Unternehmen gekauft – Eine von zwei Pleiten war dapd

Von Thomas Rietig

Berlin, 22. November (ssl) Höchst selten wird einem ein Buch zur Besprechung angeboten, in dem man selbst, wenn auch nicht namentlich genannt, vorkommt. Es handelt sich um das Werk „Flusenflug“ des Investors Peter Löw, der mit seinem Freund Martin Vorderwülbecke vor knapp einem Jahrzehnt den Deutschen Dienst der internationalen Nachrichtenagentur AP kaufte und mit der ihm bereits gehörenden Agentur ddp zur dapd verschmolz. Zwei Jahre später folgte die Pleite, und 300 Mitarbeiter standen auf der Straße. Transparenzhinweis: Der Autor der folgenden Rezension arbeitete für AP und dapd. Sie ist in der Ich-Form gehalten, um auch nur den Anschein von Objektivität zu vermeiden. Sie kann allerdings Spuren von Ironie enthalten.

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dapd stellt den Betrieb ein

Verhandlungen mit Investoren vorerst gescheitert – “Immer noch Chance auf positive Entscheidung”

Die Nachrichtenagentur dapd wird in wenigen Minuten den Betrieb einstellen. Wie sie selbst am Donnerstag Nachmittag in einer Meldung an die Kunden mitteilte, sind “mehrere Verhandlungspartner abgesprungen”, mit denen nach der zweimaligen Insolvenz versucht werden sollte, den Betrieb weiterzuführen. Bis Ende April erhalten die rund 160 verbliebenen Mitarbeiter noch Insolvenzgeld, dann droht ihnen die Arbeitslosigkeit. Als “letzter aussichtsreicher Gesprächspartner” habe auch die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti am Dienstag die Beratungen über einen Einstieg abgebrochen. Das erklärte die vorläufige Insolvenzverwalterin Petra Hilgers am Donnerstag. Weiter hieß es in der Meldung: “Damit wird die Belieferung der dapd-Kunden mit Nachrichten, Bilder, Grafik und Videos um 17.00 Uhr eingestellt.” Gescheitert ist damit der Versuch, in Deutschland neben dpa eine zweite Nachrichtenagentur zu etablieren. Insgesamt hat es nach einer ersten Kündigungswelle 300 Menschen den Arbeitsplatz gekostet.

Neue Investoren wollen vier Millionen in die neue dapd stecken

Ende der Insolvenz bis 31. Januar – Auslandsnachrichten sollen von Dow Jones kommen – Text soll “boulevardesker” werden

Von Thomas Rietig

Berlin – Die Geschäftsführung und die Insolvenzverwalter der Nachrichtenagentur dapd wollen mit über vier Millionen Euro Eigenkapital bis Ende Januar ein Fundament für die zukünftige Arbeit errichtet haben. Das kündigte der Sprecher der Investoren, Ulrich Ende, am Freitag in Berlin an. Die Auslandsnachrichten sollen nach der Auflösung der Verträge mit dem bisherigen Lieferanten Associated Press künftig von Dow Jones Newswires kommen und durch zusätzliche Eigenleistungen angereichert werden. Neue Investoren wollen vier Millionen in die neue dapd stecken weiterlesen