Wenig Umweltbewusstsein bei Dienstwagenflotten

CO2-Ausstoß nimmt nur “im Schneckentempo” ab – Die meisten Befragten gaben der Umwelthilfe keine Antwort

Umweltfreundliche (vorn) und weniger umweltfreundliche Dienstwagen.
Umweltfreundliche (vorn) und weniger umweltfreundliche Dienstwagen.

Das Umweltbewusstsein beim Thema Dienstwagen ist bei vielen börsennotierten und mittelständischen Unternehmen offenbar nur gering ausgeprägt. Eine große Mehrheit von 166 befragten Unternehmen gab der Deutschen Umwelthilfe (DUH) auf die Frage : “Wie halten Sie es mit Ihren Dienstwagen?“ keine Antwort, wie die Organisation am Donnerstag bei der Vorstellung ihres jährlichen Dienstwagen-Checks bedauerte.

Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen antwortete immerhin. Bei ihnen konstatierte die Umwelthilfe eine Verbesserung der Dienstwagen-Emissionen, wenn auch „allenfalls im Schneckentempo“, wie DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch betonte. Auf den ersten Plätzen landeten wie im Vorjahr Kaiser’s Tengelmann, Phoenix Solar AG und Tchibo, deren Vorstandschef Markus Conrad einen Smart electric drive fährt.

Einige Konzerne verdienten sich darüber hinaus eine „grüne Karte“, weil sie ihren Mitarbeitern intelligente Alternativen zum Dienstwagen anboten, zum Beispiel die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder verbesserte Möglichkeiten, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.

Die Umwelthilfe hält die Umweltbilanz gewerblich genutzter Pkw deshalb für wichtig, weil sie „weitreichende Signalwirkung“ auf den gesamten Fahrzeugmarkt hat. Zum einen entfalle die Mehrzahl aller Neuzulassungen auf Dienstwagen. In der oberen Mittelklasse sind es sogar 85 Prozent, wie Resch unter Berufung auf Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes erklärte. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Modellen seitens der Unternehmen sei deshalb mittelfristig entscheidend für die Modellpolitik der Autohersteller. Vorständen und Geschäftsführungen komme zudem besondere Vorbildfunktion zu. „Entscheiden sich die Chefs für sparsame Modelle, können nachgeordnete Mitarbeiter kaum hochmotorisierte Spritschlucker für sich beanspruchen.“