BVG-Lückenschluss im Bücherregal

Endstation: Mauer“ schildert die BVG-Geschichte von 1945 bis zum Mauerfall

Berlin, 23. Oktober (ssl) Die BVG hat mal wieder eine Lücke geschlossen. Diesmal ist es keine im Streckennetz, sondern in der Aufarbeitung ihrer wechselvollen Geschichte im 20. Jahrhundert. „Für uns schließt sich der Kreis“, sagte Vorstandschefin Sigrid Evelyn Nikutta bei der Vorstellung des dritten Bandes „Endstation: Mauer“ der Buchreihe.

Das Buch beschreibt die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Ost- und West-Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Mauerfall. Nach den Worten von Autor Christian Dirks hat sich in der Arbeit an dem Buch gezeigt, wie eng die Geschichte des Unternehmens mit der Geschichte Berlins verbunden war.

Die BVG und ihr Schwesterunternehmen BVB im Osten mussten ihre Betriebe immer wieder den Erfordernissen des Kalten Krieges und der Teilung der Stadt anpassen. Das reichte vom Austausch des Straßenbahnpersonals an der Sektorengrenze zwischen Westsektoren und Ostsektor, weil im Westen keine Frauen im Führerstand einer Straßenbahn erlaubt waren, bis zum Abstellen von Polizisten und Soldaten in den „Geisterbahnhöfen“ der U-Bahn, wo die Züge von Süden nach Norden unter dem Ostsektors ohne Halt durchfuhren. Trotzdem dienten die zahlreichen Tunnel des Nahverkehrs immer wieder als Fluchtwege in den Westen. Der Verzicht auf die Straßenbahn im Westen zugunsten einer autogerechten Stadt wird ebenso behandelt wie die Rolle der BVB während und nach dem DDR-Volksaufstand am 17. Juni. 

Koautor Christian Mentel legte Wert darauf, dass das Buch für die breite Öffentlichkeit geschrieben sei und deshalb etwa auf die detallierte Darstellung der BVG-Fahrzeuge verzichtet.

Die beiden bereits erschienen Bände behandeln die BVG in der Zeit von 1929 bis 1945 und die Rolle der BVG und der BVB während des Mauerfalls und beim Zusammenwachsen von West- und Ostberlin in den 90er Jahren. Nikutta berichtete von einem bereits geplanten vierten Band, der die wechselvolle Geschichte der Frauen in der BVG schildern soll.

Das Buch „Endstation: Mauer. Die Berliner Verkehrsbetriebe in Ost und West 1945–1989“ ist in allen BVG-eigenen Verkaufsstellen sowie im BVG-Onlineshop erhältlich.

Christian Dirks/Christian Mentel: Endstation: Mauer. Die Berliner Verkehrsbetriebe in Ost und West 1945–1989.Herausgegeben von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) AöR, Mitteldeutscher Verlag, 2017, ISBN 978-3-95462-887-2, EUR 14,95.

In derselben Reihe bereits erschienen sind:

Christian Dirks/Jörg Pache/Thorsten Beck: Aus Rot wird Braun. Die BVG 1929–1945. Herausgegeben von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) AöR, Mitteldeutscher Verlag, 2015, ISBN 978-3-95462-542-0, EUR 14,95.

Thomas Rietig: Mit Bus und Bahn durch die Mauer. Die BVG in der Zeit der deutschen Vereinigung 1989–1992.Herausgegeben von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) AöR, Mitteldeutscher Verlag, 2015, ISBN 978-3-95462-405-8, EUR 14,95.