Bahn lässt bei Alstom fünf Hybrid-Rangierloks bauen

2015 sollen sie in Nürnberg und Würzburg fahren – Kosten knapp 10 Millionen Euro

Das Modell der neuen dreiachsigen Rangierlok mit Hybridantrieb.
Das Modell der neuen dreiachsigen Rangierlok mit Hybridantrieb.

Berlin, 1. August (ssl) Fünf Hybrid-Rangierlokomotiven sollen ab 2015 für umweltfreundlicheren Verschiebedienst in Nürnberg und Würzburg sorgen. Die Deutsche Bahn, der Hersteller Alstom Deutschland, die Deutsche Anlagen-Leasing und der Freistaat Bayern unterzeichneten am Donnerstag in Berlin die Verträge zum Bau der Lokomotiven. Mit Energie aus Speicherbatterien und einem dieselbetriebenen Generator  bringen sie rund 700 Kilowatt auf die Schiene. Im Vergleich zu konventionellen modernen Diesellokomotiven sollen sie knapp 50 Prozent Diesel oder sechs bis acht Liter pro Betriebsstunde weniger verbrauchen, wie der Technikvorstand der Deutschen Bahn AG, Volker Kefer, erklärte.

Das 9,3 Millionen Euro teure Projekt wird mit 600.000 Euro vom bayerischen Staat gefördert, was nach Angaben des zuständigen Abteilungsleiters im Landesverkehrsministerium, Stefan Schell, in etwa dem Mehrpreis der Hybridloks gegenüber herkömmlichen Maschinen entspricht. Die dreiachsigen Loks werden in Stendal gebaut und sollen 2015 für zunächst acht Jahre in den beiden fränkischen Großstädten eingesetzt werden.

Das Projekt soll die technische und wirtschaftliche Serienreife von Hybrid-Rangierlokomotiven nachzuweisen. Die Maschinen sollen zu etwa 80 Prozent im Rangierdienst vor allem für Personenzüge eingesetzt werden, „können“ aber auch Streckendienst mit einer Spitzengeschwindigkeit von 100 km/h. Die Energie aus den Batterien wird beim Anfahren und bei gleichbleibender Geschwindigkeit eingesetzt; beim Beschleunigen über ein bestimmtes Tempo schaltet sich der Diesel dazu. Ist die gewünschte Geschwindigkeit erreicht, läuft der Diesel noch nach, lädt die Batterie wieder auf und schaltet sich – jedenfalls bei geringeren Geschwindigkeiten – ab. Vor allem Leerlauf im Dieselbetrieb wird somit vermieden, was bei Rangierlokomotiven einen nicht geringen Teil der Betriebszeit ausmacht. Sowohl Kefer als auch Schell hoben hervor, dass der Rangierbetrieb mit den neuen Lokomotiven deutlich leiser wird.

(Die Pressemitteilung finden Sie hier)