Todesrisiko im Auto 54 Mal höher als im Zug

Busse deutlich sicherer als Pkw – Trotz sinkender Zahl der Toten im Straßenverkehr

Das Todesrisiko beim Autofahren ist 54 Mal höher als beim Bahnfahren. Der Bus ist immerhin deutlich sicherer als der Pkw. Grafik: Allianz pro Schiene
Das Todesrisiko beim Autofahren ist 54 Mal höher als beim Bahnfahren. Der Bus ist immerhin deutlich sicherer als der Pkw. Grafik: Allianz pro Schiene

Berlin, 12. Dezember (ssl) Beim Autofahren ist das Todesrisiko 54 Mal so hoch wie bei Eisenbahnfahrten. Das geht aus einer Zusammenschau der Verkehrsopferstatistiken von 2004 bis 2012  hervor, die die Allianz pro Schiene am Donnerstag (12. Dezember) in Berlin vorstellte. Beim Verletzungsrisiko zeigt sich der Sicherheitsbonus der Bahn sogar noch deutlicher: Bezogen auf die Personenkilometer ist die Wahrscheinlichkeit, sich als Reisender zu verletzen, mit dem Auto 109 Mal größer als beim Bahnfahren. 

Bei Gefahrguttransporten ist das Unfallrisiko auf der Straße 43 Mal so hoch wie auf der Schiene, auch wenn einzelne spektakuläre Bahnunfälle das Gegenteil vermuten lassen: Die Statistiker kommen laut Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege zu dem Ergebnis, dass sich pro Milliarde Tonnenkilometer im Jahresdurchschnitt 2004 bis 2011 0,3 Gefahrgutunfälle im Schienenverkehr und 11,5 Unfälle im Straßenverkehr ereignen.

Flege forderte aus Anlass der Zahlen, die Kosten der Verkehrsunfallfolgen in die Lkw-Maut mit einzupreisen. Bisher gestatte das EU-Recht lediglich, Luftschadstoffe und Lärm-Folgekosten zur Berechnung der Straßennutzungsgebühr heranzuziehen, nicht aber die Unfallfolgekosten und die CO2-Emissionen der Fahrzeuge.

Der Auto-Club Verkehr (ACV) warnte davor, angesichts sinkender Zahlen bei den Verkehrstoten die Gefahren des Straßenverkehrs zu unterschätzen. Das Statistische Bundesamt hatte vor einer Woche bekanntgegeben, dass die Zahl in diesem Jahr voraussichtlich unter 3.300 liegen werde. ACV-Geschäftsführer Horst Metzler sagte, viele Gefahrguttransporte, etwa in Kleintransportern, würden als solche gar nicht erfasst. “Das sind oft fahrende Bomben”, sagte er und nannte als Beispiel “ein Fass Öl, das mal eben so ungesichert im Laderaum des Transporters steht”. In 50 Prozent der Fahrzeuge seien die Güter nicht oder unzureichend gesichert. Er forderte darüber hinaus eine Geschwindigkeitsbeschränkung für Transporter der “Sprinter”-Klasse.

Die Zahl der Verkehrstoten ist 2013 voraussichtlich wieder gesunken. Sie soll unter 3.300 liegen. 2012 waren es noch rund 3.600.
Die Zahl der Verkehrstoten ist 2013 voraussichtlich wieder gesunken. Sie soll unter 3.300 liegen. 2012 waren es noch rund 3.600.